Presse-Informationen

München, den 30. Juni 2006

Nachbericht Juni-/Juli-Auktionen 2006

Mit fünf Spezialauktionen wurde das Frühjahr 2006 bei Hampel Kunstauktionen in München beschlossen. Die Offerte umfasste je eine Auktion Möbel, Gemälde aus dem Altmeisterbereich und dem 19. und 20. Jahrhundert, Kunst- und Wunderkammer-Objekte, Kunsthandwerk und eine Kunstauktion. An die 80% des Angebotes wurden über die Telefone oder aber durch schriftlich hinterlegte Gebote verkauft. Zu den sehr engagierten Kunden zählten diejenigen im Ausland, aber auch private deutsche Sammler. Die Hauptattraktion des zweitägigen Auktions-Parcours waren die ca. 300 Lose Kunstkammerobjekte, die geschlossen aus einer Hand in die Versteigerung eingebracht werden konnten und das Interesse bedeutender Sammler erweckt hatten, die sich in der Vorbesichtigung im Hause zeigten. Die marktfrischen und seltenen Stücke in guter handwerklicher Qualität wurden nahezu alle veräußert und das meist zu Preisen, die beachtlich über der Taxierung lagen. Als Käufer dafür engagierten sich über weite Strecken Privatsammler im In- und Ausland, oft aus führenden aristokratischen Familien Europas.

Zum Glanzstück der Auktion Kunstkammer-Objekte kam die moderat auf € 15.000 geschätzte, feuervergoldete, auf dem Katalogtitel gezeigte Bronzestatuette des Herkules Farnese empor, die im 16./.17. Jahrhundert in Italien entstand. Vor allem internationales Publikum zeigte daran Interesse, die zahlreichen Telefone waren gut ausgelastet beim Aufruf des kleinformatigen Helden. Nach einem ausdauernden Bietgefecht, das Privatsammler und Händler aus Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland führten, wurde sie für € 90.000 einem Londoner Interessenten am Telefon zugeschlagen (Kat.Nr. 805). Großes Interesse bestand außerdem an den dekorativen, farbprächtigen Korallenschnitzarbeiten. Die Zweifigurengruppe Neptun und das Meeresungeheuer (Kat. 765) mit einem montierten kleinen Salzgefäß aus Gold und Perlmutt, war als bedeutendes Kunstkammerobjekt schon auf dem Titel von Eugen Philippovichs Schrift „Kuriositäten, Antiquitäten - Eine Entdeckungsreise durch ausgefallene Sammelgebiete" abgebildet worden. Ein süddeutscher Telefonbieter am Telefon hatte sich gegen zahlreiche Interessenten durchgesetzt, als bei € 40.000 zu seinen Gunsten der Hammer fiel (Taxe € 17.000). Ihre Schätzung verdopppeln konnte ferner die bedeutende Muschelschnitzarbeit, die dem Nürnberger Muschelschnitzer Ludwig Krug (1488/90 - 1532) zugeschrieben worden war, der mit Wentzel Jamnitzer außerdem zu den bedeutendsten Goldschmieden der Nürnberger Renaissance gehört. Nur wenige Arbeiten Krugs sind heute nachweisbar, Parallel-Stücke befinden sich im Florentiner Bargello und im Museum für Kunst und Gewerbe im Hamburg. Zwei entschlossene Kunden rangen um das seltene Stück, das für einen Hammerpreis von 24.000 Euro ins Ausland wanderte (Kat. 803, Taxe € 12.000). Gute Ergebnisse gab es generell für die eleganten Korallenschnitzarbeiten. Besonders begehrt war die auf eine jüngere goldgefasste Muschel montierte Gruppe Galathea und Poseidon aus dem 17. Jhdt., die für € 18.000 an einen Telefonbieter ging (Taxe € 14.000). Einem norddeutschen Saalbieter hatten es vor allem die wertvollen Handsteine, Silber- und Goldberge, Grantastufen, Bergkristalle und Schaustücke mit Silberlocken angetan, von denen er zehn Stücke erwarb (Kat.Nrn. 782-785,789, 791, 797, 825-827). Ein Gebot von € 20.000 bewilligte er dem großen, in drei Ebenen aus Gangerzen aufgebautem Handstein mit allen für die Darstellung der christlichen und bergmännischen Tradition wichtigen Szenen im Miniaturformat (Kat. 785, Taxe € 17.000), eines über € 17.000 für den Handstein mit diversen Erzproben und Darstellungen der für den Bergbau typischen Arbeitsgebiete (Kat. 783, Taxe € 14.000). Ein privates deutsches Sammlerehepaar wurde auf seiner Suche nach dekorativen Ausstattungsstücken und Kunstwerken für sein Schloss glücklich fündig. Bei über zehn Losen, darunter Pokale, Korallenarbeiten, ein kleiner Hausaltar, ein Narwalzahn und Kristallburgen, gingen von diesen beiden Saalbietern die höchsten Gebote ein (Kat.Nrn. 751, 758, 771, 772, 775, 779, 780, 792, 793, 808, 813, 820, 911). Den Traubenpokal des Nürnberger Goldschmiedes Tobias Wolff, Anfang 17. Jhdt., hob das Paar auf 7.200 Euro (ohne Aufgeld, Kat.Nr. 751, Taxe € 4.000), den 51 cm hohen Turbo-Schnecken-Schiffspokal auf Euro 13.500 (ohne Aufgeld, Kat. 813, Taxe € 6.000) und den über einen Meter in der Höhe messenden Narwalzahn auf Euro 13.000 (ohne Aufgeld, Kat. 772, Taxe € 10.000). Über das Telefon wanderte der Juwelenstrauß in massiver Bergkristallvase (Kat.Nr. 822, Taxe € 7.000) für fast das Doppelte seiner Schätzung, nämlich für einen Hammerpreis von Euro 13.000, in das europäische Ausland. Simon Trogers Bettlerfrau (Kat.Nr. 928, Taxe € 9.000) sicherte sich ein süddeutscher, im Saal anwesender Kunde, der seine Bieterkarte bis Euro 9.000 emporhielt, das seltene Einhornbehältnis (Kat. 810, Taxe € 10.000) bekam ein italienischer Saalbieter für sein Gebot über Euro 16.000. Die Heiligenfiguren Matthäus und Johannes, die der niederrheinische historistische Goldschmied und Kopist Reinhold Vasters geschaffen hatte, wurden für Gebote, die die Taxe mehr als verdoppelten, in eine deutsche Privatsammlung vermittelt (Kat.Nrn 919 und 920, Taxen je € 2.500, Zuschläge je € 5.500).  Unter den Altmeistergemälden verbuchten italienische und flämische Arbeiten die höchsten Zuschläge für sich. Die im Umkreis von Giovanni Antonio Canal Canaletto entstandene Vedute der Piazza di San Marco sicherte sich ein Kunde aus Monte Carlo für Euro 70.000 (ohne Aufgeld, Kat.Nr. 366, Taxe € 70.000). Für ein noch höheres Gebot wurde die Jan Breughel I und Henrik van Balen zugeschriebene Rast auf der Flucht nach Ägypten in neue Hände gegeben - bei Euro 75.000 notierte das Haus den Zuschlag (Kat.Nr. 362, Taxe € 70.000). Höfisches war nicht nur im kunstgewerblichen Bereich gefragt, sondern auch in der Gemälde-Suite. Dem eleganten, Höfische Jagd mit Falknerin und Nach der Jagd betitelten Gemälde-Paar von der Staffelei Christian Georg Seekatz´, deren Rahmen verso ein bekröntes Würzburger Siegel trugen, gestand ein privater norddeutscher Kunde das Doppelte der Schätzung, nämlich eine Offerte von Euro 60.000 zu (Kat.Nr. 355).  Konstante Nachfrage bestand ferner nach den in guter Qualität gebotenen zahlreichen Bronzen. Einer bedeutenden historistischen Schöpfung des Wiener Bildhauers Anton Dominik Fernkorn aus der Zeit um 1861, den Hl. Georg im Kampf gegen den Drachen darstellend, galt großer Zuspruch. Bis € 24.000 kletterten die Gebote für diese virtuose Interpretation des Themas, womit das Ergebnis das Preisniveau des Künstlers auf dem angelsächsischen, auch auf dem österreichischen Markt übertroffen hatte (Kat.Nr. 1439, Taxe € 13.000, London). 

Alle Ergebnisse verstehen sich ohne Aufgeld inkl. Mwst. in Höhe von 24 % des Hammerpreises.      

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