Presse-Informationen

München, den 8. Juni 2007

Vorbericht Juni-Auktionen 2007

Acht Spezialauktionen bieten ein breit gefächertes Auktionsangebot bei Hampel Kunstauktionen im Juni 2007. Altmeistergemälde, Moderne Kunst, Photographie, Russische Kunst, Möbel, historische Uhren und Armbanduhren, Juwelen und eine allgemeine Kunstauktion werden jeweils in einem eigenen Katalog präsentiert und am 22. und 23. Juni versteigert.

Möbel und Einrichtung

Unter den Möbeln brillieren barocke Exemplare. Glanzstück ist das Paar höfische Pendant-Kommoden, das um 1750 in Dresden entstand und dem Hofebenisten Michael Kimmel (1715-1794) zugeschrieben wird. Der bedeutende Ebenist war berühmt für seine Kommoden à la francaise, die er vorwiegend an den sächsischen Adel lieferte. Bis etwa 1750 arbeitete Kimmel bei dem Dresdner Kunstschreiner Peter Hoese. Experten, wie etwa Dr. Igor A. Jenzen, Konservator der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, vertritt die Meinung, dass diese beiden Kommoden in die am Dresdener Hof vertretene Gruppe von Möbeln gehören, die mit dem Namen Michael Kimmel verbunden werden. Das Kommodenpaar ist auf 150.000 - 180.000 Euro taxiert. Zwei weitere hochwertige Kommoden stammen aus Frankreich: Eine seltene, auf 1750 datierte und Jacques Dubois (1694 - 1763) in Paris zugeschriebene Lackkomode wird mit einem Schätzpreis von € 65.000 - 70.000 Euro geboten. Eine zweite in Marketterietechnik ist mit dem Ebenisten-Schlagstempel „ME" für Mâitre Ébéniste und „F. RUBE" als Arbeit des Pariser Ebenisten Francois Rubestuck ausgewiesen (Taxe 64.000 - 70.000 Euro).

Russische Kunst

Nach den Erfolgen der Spezialauktionen Russische Kunst in der jüngsten Vergangenheit bei Hampel Kunstauktionen wird diesem Thema auch im Juni eine gesonderte Versteigerung mit Katalog gewidmet.  Neben Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts stehen außerdem breite Partien kunstgewerblicher Arbeiten zu Gebot. Besondere Nachfrage erwartet das Haus nach dem Fabergé-Reisewecker mit der Meistermarke von Henrik Wigström, das in dem originalen Marikinleder-Etui erworben werden kann (Fabergé-Marke, Taxe 70.000 - 90.000 Euro). Ein Porzellan-Teller, St. Petersburg, konnte aus deutschem Adelsbesitz übernommen werden. Im Spiegel zeigt er eine differenziert ausgeführte, mehrfigurige Reiterszene mit steigendem Pferd (Taxe 15.000 - 20.000 Euro).    Mit guter Provenienzkette und Literaturreferenzen tritt der monumental wirkende „Sonnenuntergang" von Ivan Konstantinovitch Aivazovsky (1817 - 1900) aus dem Jahr 1856 an. Das Ölgemälde konnte aus einer griechischen Privatsammlung akquiriert werden. Abgebildet wurde es auf Seite 75 in dem Ausstellungskatalog der Sammlung „Aivazovsky well-known and unknown", Museum von Armenien im Jahr 2000, und in „Ivan Aivazovsky : life, history, works" unter Katalognummer 163 (Taxe 150.000 - 180.000 Euro). Ein zweites Gemälde von Aivazovsky zeigt das „Warten auf das kommende Schiff" (Taxe 160.000 - 180.000 Euro).  Von dem 1886 in Rybinsk geborenen Boris Dimitrievich Grigoriev (bis 1939) gibt es das Porträt einer Frau, das sich zwischen seiner Stilsprache der Neuen Sachlichkeit und kubistischer Formauffassung in ausgesuchten Details bewegt. Die durch Reduktion in Form und Farbe unterstrichene Eleganz der Komposition erhält mit der geneigten Haltung der Sitzenden und den pointierten Einsatz der Arme und Hände in den langen roten Handschuhen zusätzlich eine starke bildimmanente Bewegung (Taxe 180.000 - 220.000 Euro). Von Vera Rockline (1896 - 1934), die wie einige andere russische Künstlerinnen ihre Heimat verließ, nach Paris ging und sich dort der École de Paris anschloss,  stammt das 130 x 89 cm messende Ölgemälde „Das Mutterglück", das stark an mariologische Darstellungen erinnert. Vera Rockline bemalte die Leinwand auch rückseitig mit einem weiblichen Dreiviertelporträt (Taxe 80.000 - 120.000 Euro).  Schon im Dezember 2006 sorgte Martiros Sergueievitch Saryan im Rahmen der Spezialauktion Russische Kunst für ein herausragendes Ergebnis. Nun gibt es von ihm das „Fellachendorf" in Tempera auf Karton aus dem Jahr 1911 zu ersteigern. Der Arbeit liegt eine Expertise des State Museum of Oriental Art in Moskau von A. Artchinskaia aus dem Jahr 2000 bei, ferner eine Expertise von Professor Dimitry Vladimirovich Sarabianov (Taxe 130.000 bis 150.000 Euro). Weitere wichtige Lose der Auktion stammen von El Lissitsky (Mischtechnik auf Karton, Taxe 120.000 - 140.000 Euro), Nadejda Andreievna Udaltsova (2 Stillleben, Taxe je 120.000 - 140.000 Euro), Ivan Puni (Stillleben, Taxe 120.000 - 140.000 Euro), Alexandra Exter (Stadtansicht, Taxe 70.000 - 120.000 Euro), Konstantin Alexeievitch Korovine (Blumenstillleben, Taxe 100.000 - 130.000 Euro), Constantin Andreevich Somov (Schlafende Schönheit, Taxe 80.000 - 100.000 Euro) u.a.   


Altmeistergemälde

Die Altmeisterpartie führt ein Gemäldepaar mit Architekturcapriccios des bolognesischen Maler und Baumeister Ferdinando Galli Bibiena (1657 - 1743) an. Virtuos, mit architektonischer Vielfalt, hielt Bibiena einmal den Blick durch einen Triumphbogen auf einen Palast am Hafen fest und als Gegenstück die durch eine Säulenhalle geführte Ansicht einer Palast-Architektur entlang eines Kanals. In beide Gemälde setzte er mit großer Könnerschaft Figurenstaffagen. Von den signierten Gemälden in Öl auf Leinwand ist eines dazu auf „1733" datiert (Taxe 90.000 - 100.000 Euro). Von dem belgischen Maler Jacob Ignatius de Roore stammt die signierte, dramatische und vielfigurige Szene „Der Tumult in Rom nach dem Tod Caesars´" in Öl auf Holz, die auf „1745" datiert ist (Taxe 50.000-60.000 Euro). Eine militärische Reiterszene in weiter Landschaft stammt von J. Francois Schwebach des Fontaines (1769-1823), die Hampel Kunstauktionen mit einer Taxe von 28.000 - 35.000 Euro bewertet. Niederländische Barockmalerei steht mit Arbeiten von Cornelis de Heem (Stillleben, Taxe 45.000 - 50.000 Euro) und Willem van Mieris (Genre, Taxe 45.000 - 50.000 Euro) zu Gebot. Als Vertreter der Düsseldorfer Malerschule mit Hang zu italienischen Landschaften und Veduten sei Oswald Achenbach genannt, dessen abendlicher, in mediterranes Licht getauchter Blick auf das Colosseum in Rom für 38.000 - 45.000 Euro zu ersteigern ist. Einen ganzen Schwarm von weißen und fliederfarbenen, stark bewegten Enten, über zwanzig an der Zahl, gibt es von Alexander Koester für 200.000 - 220.000 Euro zu ersteigern. Samstag, 23. Juni 2007 Moderne Kunst International relevante Gemälde aus dem Bereich der Moderne stammen von dem französischen Neorealisten Bernard Buffet (1928 - 1999). Zwei großformatige Gemälde in Öl auf Leinwand wurden dem Haus mit dem Nachlass eines norddeutschen Textilfabrikanten „marktfrisch" zur Auktion übergeben.  In der Ansicht eines Hafens mit dem Titel „Le quai du Grand Port" zeigt Buffet seinen typischen linearen und scharf in Schwarz konturierten, flächigen, die Bildkomposition bestimmenden Stil (Taxe 150.000 - 180.000 Euro). In fast expressionistischer Farbenpracht entfaltet sich Buffets großformatiges „Stillleben mit Chrysanthemen und Gladiolen vor gelber Wand", das in gleicher Höhe taxiert ist. Französische Malerei des 19. Jahrhunderts ist mit dem „Impressionisten der ersten Stunde" Eugène Boudin (1835 - 1898) im Programm. In Honfleur geboren, ging Boudin 1835 nach Le Havre und begann dort mit seinen ersten Malversuchen. Nach einem Studium der Landschaftsmalerei in Paris ließ er sich wieder in Le Havre nieder und unternahm von dort Studienreisen längs der Küsten der Normandie und der Bretagne. Corot prägte für ihn den Begriff „le roi des ciels", denn wie seine Zeitgenossen Millet, Troyon und Courbet bewunderte auch er Boudin vor allem für dessen raffinierte Wolkenbildungen. Die Ansicht des Hafengeländes von 1887 in der Auktion stammt aus Boudins´ bester impressionistischer Schaffensphase (Taxe 150.000 - 180.000 Euro, rückseitig u.a. alter Aufkleber des Experten Jacques Duborgh Paris).Aus der gegenständlichen Frühphase Piet Mondrians´ stammt der „Sitzplatz am Wasser" an einem bewaldeten Ufer in Öl auf Karton, der mit einem Schätzpreis von 150.000 - 180.000 Euro ausgewiesen ist (rückseitig mehrfach in Bleistift bezeichnet).   Mit moderater Taxe ist Edward Cucuels´ farbintensives Ölgemälde „Blätter des Herbstes" in die Offerte genommen, auf dem zwei junge Frauen an einem Seeufer weilen, in einer Atmosphäre, die Licht, Schatten und die satten Farben der Titel gebenden Jahreszeit bestimmen (Taxe 48.000 - 55.000 Euro).  In seiner Münchner Zeit um das Jahr 1906, also noch vor Gründung des „Blauen Reiter", schuf Alexej Jawlensky die als Paar angebotenen Ölgemälde auf Malpappe „Blick aus dem Atelierfenster" und das Interieur „Tisch mit roter Decke und Krug" (ursprünglich beide auf einem beidseitig bemalten Bildträger). Beide Gemälde waren 1998 im Münchner Stadtmuseum ausgestellt, ferner liegt eine Echtheitsbestätigung von Bernd Fäthke vor (Taxe zusammen 140.000 - 170.000 Euro). Süddeutsches Sujet ist außerdem mit Lovis Corinths´ „Walchensee" von 1925 im kraftvollen Duktus seiner impressionistischen Malerei geboten (Taxe 28.000-33.000 Euro).      
Kunst nach 1945 kommt mit Arbeiten der in Berlin lebenden Malerin Elvira Bach (1951) zum Aufruf. Aus der frühen und sehr aktiven Zeit der „Neuen Wilden", die Elvira Bach mitbegründete, stammt das 240 x 190 cm messende Gemälde in Mischtechnik mit einer dunklen schwebenden weiblichen Gestalt auf einem Würfel aus dem Jahr 1987, das den humorvollen Titel „Mehr Glück" trägt (Taxe 25.000 - 30.000 Euro). „Lolita spielt Halma", die zweite Arbeit von Elvira Bach, entstand 2002 in gleicher Technik (Taxe 25.000 - 30.000 Euro).  


Photographie

Im Rahmen der Photographie-Auktion kommen erotische Motive von Helmut Newton und dem vor zehn Jahren verstorbenen Günter Blum zum Aufruf, die Sylvie Blum, einst Modell und später Ehefrau des Künstlers, kommissarisch übergab (Taxen bis 12.500 Euro).  Aus dem klassischen Bereich des Faches werden u. a. Lose von Horst P. Horst, Robert Doisneau und dem amerikanischen Architekturphotographen Julius Schulmann aufgerufen. Zeitgenössische Photographie ist mit Arbeiten von Andreas Gursky, Julia Kissina, Shirin Neshat, Cindy Sherman, Bettina Rheims, Thomas Ruff, Alexander Timtschenko u.a. im Programm (Taxen 5- bis 6stelliger Euro-Bereich).

Uhren und Juwelen  

In je einer Auktion werden historische Uhren und Armbanduhren der Luxusklasse und Juwelen präsentiert. Zu den herausragenden Stücken unter den Armbanduhren - darunter eine Sammlung von Patek Philippe-Uhren - zählt die Patek Philippe (Referenz 3970) mit ewigem Kalender und Chronographen, die bei einem Gebot von 110.000 bis 130.000 Euro an ein neues Handgelenk wechseln soll. Von Rolex ist die auf 29.000 bis 34.000 Euro taxierte DAYTONA „Paul Newman" zu ersteigern. Einen Schwerpunkt in der Juwelenauktion setzt meist als Broschen gestalteter Tierschmuck bedeutender Häuser wie Graff, van Cleef & Arpels, Boucheron und Cartier. Glanzstück ist hier eine Doppelclipbrosche aus zwei Bären in 18karätigem Weiß- und Gelbgold mit gelben und weißen Diamanten und Onyx von Graff (Taxe 15.000 - 20.000 Euro). 

Allgemeine Kunstauktion

Die allgemeine Kunstauktion schließt den Auktionsblock ab. Spitzenobjekt ist hier „Die Grablegung Christi", die der Bildhauerwerkstatt Hans Klocker in Brixen zugeschrieben werden kann. Für die in originaler Fassung mit originaler Vergoldung erhaltene holzgeschnitzte Gruppe mit Maria, Magdalena, Johannes und dem Corpus Christi kommt ein Entstehungszeitraum von etwa 1480 bis 1500 in Frage. Die Klocker-Werkstatt hatte für die Jahre zwischen 1475 und 1500 eine Art Monopolstellung in Brixen inne und lieferte große Altäre in den Bozener Raum und ins Unterland. Bedeutende Gruppen von Hans Klocker befinden sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck und im Diözesanmuseum Bozen (Taxe 130.000 - 150.000 Euro).

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