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München, den 23. November 2007

Vorbericht Dezember-Auktionen 2007

Spezialauktion: Aus einer süddeutschen Privatsammlung - hochwertige Gemälde Alter Meister bilden einen Schwerpunkt der Dezember-Auktionen bei Hampel-Kunstauktionen München

Zu den Höhepunkten unter den 7 Spezialauktionen gehört die Versteigerung, deren Lose aus einer süddeutschen Privatsammlung hervorgehen. Diese Sammlung besteht aus an die 130 Objekten, darunter Altmeistergemälde von musealer Qualität, Gemälde des 19. Jahrhunderts, Möbel und Asiatika. Spitzenstücke der Sammlung sind die Altmeistergemälde aus flämischen und niederländischen Schulen des 17. Jahrhunderts, die mit herausragenden Vertretern in der Offerte sind und großes internationales Interesse versprechen.

 

Zwei Gemälde stammen von Jan Breughel d. Ä. (1568 - 1625), von denen eines dem Künstler zugeschrieben ist, vier weitere schuf u.a. sein Sohn Jan Breughel d. J. (1601-1678), der die Werkstatt seines Vaters übernahm. Zu den Glanzstücken unter den Gemälden und sehr beeindruckend durch seine herausragende malerische Qualität ist ein äußerst feines „Blumenstillleben mit Korb und Silber-Tazza" von Jan Breughel d. J. und Werkstatt, dessen Farbenpracht sich in üppig-vielfältigem Blumenreichtum vor einem dunklen Hintergrund entfaltet. Die natura morte, ein typisches Bild dieses flämischen Barockmalers in Öl auf Holz, ist mit einer Schätzung von 120.000 bis 150.000 Euro beziffert (58,5 x 86 cm).

 

Von Jan Breughel d. J. und Hendrik van Balen d.J. (1623 - 1661) stammt außerdem das Gemeinschaftswerk „Allegorie der Luft und des Feuers" in Öl auf Kupfer, die mit einem Schätzpreis von 40.000-60.000 Euro ausgewiesen ist. Im Zentrum der Darstellung sitzt die Muse Urania als Verkörperung der Luft, zu ihrer Linken entfaltet sich eine Landschaft mit heimischen und exotischen Tieren. Neben ihr sitzt der Feuergott Vulkan, ihm zur Rechten ist ein Stillleben aus Kriegsutensilien, Rüstungen, Helmen, Münzen und Uhren vor einer ruinenartigen Gewölbearchitektur arrangiert. Ferner kommt ein „Vor der Dorfschänke" betiteltes Ölgemälde im Rundformat von Jan Breughel d. J. zum Aufruf, das mit „BREVGHEL" signiert und „16(4)1" datiert, ferner im Werkverzeichnis aufgeführt und abgebildet ist (WVZ, Ertz, 1984, Bd. I, Nr. 77, S. 256, auf Holz, Taxe 60.000-80.000 Euro).

 

Äußerst fein gemalt und sehr detailreich ist das Interieur „Allegorie der Mal- und Zeichenkunst" von Jan Breughel d. Ä. und Hieronymus Francken d. J. (1578 - 1623). Hier wird der Blick des Betrachters in eine lange Galerieflucht gezogen, deren Wände holländische und flämische Gemälde schmücken, darunter Exemplare von Josse de Momper, Sebastian Vrancx, Daniel Seghers, Jan Breughel d. Ä., Peeter Neefs d. Ä. und Frans Snyders. Auf dem Boden stehen im Vordergrund Blumenkörbe, in dem angrenzenden Korridor Statuetten und ein Himmelsglobus (Öl/Holz, 73 x 105 cm, Taxe 70.000 - 90.000 Euro). Jan Breughel d. J. zugeschrieben ist das „Ovalbildnis des Heiligen Antonius im Blütenkranz" mit einer Schätzung von 12.000-15.000 Euro (Öl/Kupfer, Holz hinterlegt, 17 x 14 cm). Jan Breughel d. Ä. zugeschrieben ist die querovale, fast im Miniaturformat gehaltene Szene mit  „Aeneas und Anchises", die aus dem brennenden Troja flüchten. Inmitten der Figuren im Vordergrund ist Aeneas zu erkennen, der seinen Vater auf den Schultern trägt (Öl/Kupfer, 6,7 x 8,6 cm, Taxe 10.000-15.000 Euro).

 

Der flämische Maler Frederick Bouttats d. Ä., aktiv um 1612 bis 1661, ist mit einer detailreichen, farblich sehr schön komponierten Darstellung der Bibelszene zur „Arche Noah" im Programm. Vor einer weiten Flusslandschaft ziehen heimische und im Detail sehr getreu gemalte exotische Tiere der im fernen Hintergrund zu erkennenden Arche Noah entgegen. Hier stellte Bouttats d. Ä. vor allem seine genaue Kenntnis der exotischen Tierwelt mit rastenden und spielenden Leoparden, Löwen, Meerkatzen und Papageien unter Beweis (Provenienz Mr. und Mrs. John J. Slocum bis 1994, Privatsammlung USA, Öl/Kupfer, 48,5 x 64,8 cm, Taxe 90.000-100.000 Euro). 

 

Zu den Entdeckern der Landschaft als Sujet gehört der Flame Roelant Savery (1576 - 1639), von dem der Blick auf eine Lichtung im Gebirge mit Ziegen, Kühen und Rehwild stammt. Für die in der unteren Bildmitte mit „Roeland Savery 162(6)" signierte und datierte Naturszene in Öl auf Kupfer erwartet Hampel Kunstauktionen ein Gebot von 30.000  bis 40.000 Euro (21,3 x 33 cm).

Eine Landschaft mit „Tieren im Wald" von Gillis van Coninxloo III zeigt den Blick auf einen Weiher in einer dichten Waldlandschaft, die von verschiedenen Wasservögeln belebt wird; vorne, im Dickicht, hat diese bereits ein Jäger erspäht  (Öl/Holz, 27 x 37,3 cm, Taxe 15.000-20.000 Euro). Von Martin Ryckaert gibt es eine „Waldlandschaft mit Faunen", die die gehörnten Waldgeister vor einem See mit Wasservögeln und einer Tempelanlage am Ufer im Hintergrund beleben (Öl/Holz, 28,3 x 40,6 cm, Taxe 18.000-25.000 Euro).   

 

Für die elegante flämische Kunst des 17. Jahrhunderts stehen außerdem Gemälde von David Teniers II d. J. (1610 - 1690) und Gerard Thomas (1663-1720). Von Teniers gibt es die figurenreiche biblische Szene „Anbetung der Könige", in der die Heiligen drei Könige dem Jesuskind ihre kostbaren Gaben darbringen. Um die architektonische Kulisse bis in den Hintergrund staffierte Teniers ein vielfältiges Personal mit Schaulustigen und Soldaten (Öl/Leinwand, 73 x 62 cm, links unten signiert und datiert  „D. Teniers Fec/ A 1674", Taxe 40.000-60.000 Euro).  Bei dem zweiten Gemälde von Teniers d. J. handelt es sich um eine mehrfigurige „Allegorie des Sommers" (Öl/Holz, 21 x 30 cm, links unten monogrammiert, Taxe 18.000-25.000 Euro). Der flämische Genremaler Gerard Thomas (1663-1720), von dem Atelierstücke und Alchemistenküchen zu zahlreichen Museumssammlungen gehören, ist in der Auktion mit einem „Künstleratelier" vertreten. Zwischen Skulpturen, Gemälden und Stilllebenutensilien sitzt in der Bildmitte, umgeben von weiteren Personen, der Künstler an seiner Staffelei, dabei, ein Landschaftsgemälde mit einer Skulptur im Vordergrund zu vollenden (Öl/Lwd., 52 x 59,7 cm, Taxe 15.000-20.000 Euro).  

 

Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters ist mit Jan van Goyen (1596 - 1656), Johannes Borman (um 1650 in Leiden und Amsterdam tätig), Klaes Molenaer (1630 - 1676), Johan Bouman (1602 - 1653) und Hieronymus van der My (1687 - 1761) in den Gattungen Landschaft, Stillleben und Genre im Programm. Glanzstück in dieser Partie ist die Flusslandschaft mit Bäumen und alten Bauernhöfen im Hintergrund von Jan van Goyen. Im rechten Vordergrund sitzt der Titel gebende „Angler" neben einer stehenden Frau bei einer Hütte. Das Gemälde ist abgebildet im Band II des Werkverzeichnisses unter Nr. 122, S. 62 f., das Hans-Ulrich Beck 1973 verfasste. Die rund komponierte, in gedämpften Grün- und Brauntönen gehaltene Szene ist mit „VG" monogrammiert und „163(3)" datiert (Öl/Holz, Durchmesser 39,2 cm, Taxe 50.000-60.000 Euro).

 

Ein Gemäldepaar stammt von dem 1737 in Rouen geborenen und 1790 in der Toskana verstorbenen Maler Jean-Baptiste-Antoine Tierce, auch Tiers geschrieben. Tierce bzw. Tiers führt den Betrachter in zwei mediterrane, weite Landschaften mit Hirten und Vieh vor bewachsenen Ruinen bei abendlichem Lichteinfall. Die Gemälde überzeugen vor allem durch ihre feine Farbgebung und malerische Ausführung (Öl/Lwd., 45 x 62 cm, Taxe 15.000-20.000 Euro).

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