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Mattia Preti,
1613 Taverna/ Catanzaro – 1699 Valletta/ Malta

Beigegeben eine Expertise von Dr. Alessandro Delpriori, mit Vergleich von Werken in öffentlichen Sammlungen und zeitlicher Einordnung um 1650/60, in Kopie.

Der als einer der Kirchenväter bekannte Heilige ist hier im Halbbildnis gezeigt. Die bärtige Gestalt mit entblößter Schulter, leicht nach rechts gebeugt, blickt in demütiger Haltung auf das Stabkreuz, das er in seiner Linken hält. Seine Linke reuevoll auf die Brust gelegt. Vor dunklem Hintergrund erhält die Gestalt Wirkung und Tiefe durch das von links hereinflutende Licht, das auf Schulter, Wange und Handrücken fällt. Diese Hell-Dunkel-Manier, des „Tenebroso“ findet sich bis in die 1660er Jahre im Werk Pretis häufig. So etwa bei seiner Darstellung des blinden „Homer“ in der Accademia Venedig oder dem „Ungläubigen Thomas“ im Kunsthistorischen Museum Wien.
Preti hat sich dem Hieronymus-Thema mehrfach gewidmet, jeweils in ähnlicher Hell-Dunkel-Manier sowie in Halbbildnis-Darstellungen, aber stets in unterschiedlichen Körperhaltungen.
Preti, der einer Patrizierfamilie entstammte, erhielt die erste Ausbildung zunächst bei seinem Bruder Gregorio in Rom. Alsdann kam er mit Lanfranco und Domenichino in Kontakt und ließ sich von den Fresken des Annibale Carracci in der Galleria Farnese anregen. Seine Bewunderung für Guercino führte zu seinem Eintritt in dessen Werkstatt. Eindrücke von Werken der großen Meister, die er auch auf ausgedehnten Reisen über Mailand, Parma, Venedig und sogar Paris und Antwerpen empfangen hatte, prägten sein Wirken zudem. Als Hofmaler für die Päpste Urban VII und Innozenz X und Auftragnehmer für zahlreiche Persönlichkeiten der höchsten Gesellschaft hat Preti einen Zenit erreicht. Sein abenteuerliches Leben, begleitet von Duellen, führte ihn zur Flucht nach Livorno und Malta, wo er als „Cavalier Calabrese“ starb.

Anmerkung:
Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler, sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“ genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen und Museen wie etwa im Museum of Fine Arts Houston, im Nationalmuseum Warschau, im Prado Madrid, in der Pinacoteca di Brera Mailand und in der Galleria dell\'Accademia Venedig. Sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien in Florenz. (1361936) (11)

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