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Antonio Zanchi,
1631 – 1722, Kreis des

Höchst seltenes Thema in selten hoher Qualität, das in der Plastik vielfach Ausdruck fand, so gut wie aber nie in der Malerei. Gezeigt ist ein nach rechts sitzender Mann mit entblößtem Oberkörper, die Hände verschränkt auf das Knie gelegt, durch eine Eisenfessel mit Kette gebunden. Die gesamte Körperhaltung erinnert an das Bildthema "Jesus in der Rast" bzw. an jene Dornenkrönungsdarstellungen in denen Jesus im Kerker verspottet wird. Hier jedoch hat der Maler eine ausgesprochen derbe Physiognomie gezeigt, mit kräftig hängender Unterlippe, wildem Barthaar und starrem, wenig geistvollem Blick. Ins Haar ist ein weißes Tuch gebunden, wie wir dies bei Räuberdarstellungen finden. So handelt es sich hier eindeutig um einen der gleichzeitig mit Jesus eingekerkerten Schächer, einen der beiden Räuber oder Verbrecher, aller Wahrscheinlichkeit nach um den "rechten, guten" Schächer namens Dismas, der in der Kirche gelegentlich Heiligenverehrung erfuhr. Die Malerei in betontem caravaggeskem Hell-Dunkel ausgeführt, die Sitzfigur großformatig im Bildfeld dem Betrachter nahe gebracht. Unrestauriert, mit etlichen kleinen Farbausbrüchen. (1161335) (11)

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