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Seltenes außergewöhnliches Aufsatzkabinettmöbel des 19. Jahrhunderts

Zweiteiliger Aufbau. Das Fußgestell im Stil des Louis XVI-Klassizismus, vierbeinig, die Beine schlank kanneliert, durch geschweifte Stege mit mittlerer Vasenbekrönung miteinander verbunden. Darauf gestellt ein nahezu würfelförmiger Aufsatz, ganzheitlich mit Reliefdekorationen besetzt, die Ecken abgeschrägt. Das Gesims bekrönt mit einem Zieraufsatz, dieser gebildet aus symmetrisch einander zugewandten Akanthusblattdekorationen. Ober- und Unterteil des Möbels einheitlich vergoldet. Die Zierdekorationen des Oberteils im Gegensatz zum Unterteil sämtlich im Rokoko-Stil gehalten. Die Seiten mit altersbedingt erblindeten Spiegeln besetzt, die Front als ganzheitliche Tür gearbeitet, darin eingelassen insgesamt neun Bildfelder, in den Ecken jeweils mit Vogelmalereien besetzt. Vier weitere zeigen klassizistische Fantasielandschaften mit Tempelruinen, Parkvasen, Pagoden und Figurenstaffage. Das mittlere Hauptbild ist ein Porzellangemälde mit Darstellung eines orientalischen Liebespaares in einer Loggia, der Herr in Turban mit Schwert. Die Szene entstammt dem Illustrationszyklus nach Stichen von Henrik James Richter (1772-1857) aus Lord Byrons (1788-1824)“Sposa di abido“. Ein entsprechender kurzer Textauszug passend zur Darstellung des Porzellanbildes findet sich in englischer Sprache handschriftlich auf der Innenseite der Tür. Im Aufbau des Möbels mag sich der Tischler an Werken von Adam Weisweiler (1744-1820) orientiert haben. (1090705) (11)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.