1037
Georg Henner,
Künstler des 18. Jahrhunderts

Die eine Arbeit zeigt den künftigen Herzog von Gandia, Francisco de Borja, in einer großen Kirche mit dem im Hintergrund vor einem Altarbild stehenden Priester, der den Leichnam von Isabella von Portugal zu ihrer Bestattungsstätte in Granada im Jahr 1537 begleitet hatte. Nach der dortigen Ankunft wurde der Sarg geöffnet, um ihren Leichnam zu identifizieren. Francisco de Borja soll über die Entstellung ihres einst so schönen Antlitzes so bestürzt gewesen sein, dass er äußerte, er werde nie wieder einem weltlichen Herrn dienen. Dieses Ereignis soll auch der Grund für seinen späteren Eintritt in den Jesuitenorden gewesen sein. Isabella wurde schließlich im Kloster El Escorial bestattet.
Die andere Darstellung zeigt Paris, eine Stadtansicht mit einer Brücke und zahlreichen elegant gekleideten Herrschaften, sowie den unter der Brücke im Eis eingebrochenen Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens. Die Darstellung geht wohl auf eine Predigt des Heiligen zurück. Der Maler war wohl selbst Jesuit, wie aus einer der rückseitigen Beschriftungen hervorgeht, da hinter dem Malernamen „pinxit p. Georg Henner S.J.“ steht und eines der Werke auch mit der Datierung „178(?)“ versehen ist.

Provenienz:
Sotheby's London, 04. Juli 2006, Lot 464. (1361424) (18)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.