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Living: Gemälde Alte Meister
Donnerstag, 21. März 2024

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Massimo Stanzione, 1585 – 1656 Neapel

867
Massimo Stanzione,
1585 – 1656 Neapel

DAS JESUSKIND SCHLAFEND
AUF DEN SYMBOLEN DER PASSION
Öl auf Leinwand. Doubliert.
70,5 x 90 cm.

Katalogpreis € 9.000 - 10.000 Katalogpreis € 9.000 - 10.000  $ 9,720 - 10,800
£ 8,100 - 9,000
元 70,380 - 78,200
₽ 895,410 - 994,900

 

Beigegeben eine Expertise von Maurizio Marini, in Kopie.

Das in der Kunst häufig illustrierte bekannte Bildthema geht auf mythische Prädestinations-Vorstellungen zurück, denen die Idee zugrunde liegt, das Jesusknäblein träume bereits sein schmerzliches Ende. Das Thema hat sich bis in die Volkskunst hinein verbreitet. Hier im Bild liegt das Kind auf einem blauen Tuch, das Händchen am Querbalken, unter dem Kreuz der Schädel Adams und die Kreuznägel, rechts neben einem Steinblock die Dornenkrone, darauf Hammer und Stab. Die helle Farbigkeit des Inkarnats ist nicht allein dem caravaggesken Helldunkel zuzurechnen. Vielmehr ist damit auch die Blässe der Grablegung bereits angedeutet.
Der Maler zählt zu den führenden Meistern des neapolitanischen Barock. Sein Werk verrät seine quellenmäßig belegte, schon frühe Begeisterung für Guido Reni. Sein Wirken – ab 1617 in Rom – wurde von dem Bologneser Annibale Carracci ebenso beeinflusst, wie von den Tenebristen nach Caravaggio, vor allem aber auch von Simon Vouet, weit weniger von Ribera, der später in Neapel zu seinem Rivalen wurde. Ab den 1620er-Jahren stand er bereits in so hohem Ansehen, dass ihn die Kirche dreimal zum Ritter von Orden bedachte, dem Orden vom Goldenen Sporn, durch Gregor XV, zum Christusritter durch Urban VIII. Ferner erhielt der den Georgsorden. Mit Artemisia Gentileschi hat er wohl öfter zusammengearbeitet. Von König Philipp IV von Spanien wurde er für die Kapelle des Buen Retiro beauftragt. Es fällt auf, dass in seinen Werken vor allem der psychologisch treffende Ausdruck zur Wesensqualität seiner Bilder zählt. In der beiliegenden Expertise werden entsprechende Bildbeispiele zahlreicher in öffentlichen Sammlungen befindlichen aufgeführt, womit die Autorschaft begründet werden konnte. Maurizio Marini beschließt sein Gutachten mit der Mitteilung, das Werk in einer bevorstehenden Publikation zu würdigen.

Literatur:
Vgl. Maurizio Marini, „Caravaggio – Pictor Praestantissimus“, Rom 2001.
Vgl. Gianluca Forgione, Stanzione, Massimo, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 94, 2019.
Vgl. Massimo Stanzione, in: Lexikon der Kunst, Bd. 11, Erlangen 1994. (1391831) (11)

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