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Gemälde Alte Meister - Teil II
Donnerstag, 21. März 2024

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Giovanni Paolo Panini, 1691 Piacenza – 1765 Rom, zug.

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Giovanni Paolo Panini,
1691 Piacenza – 1765 Rom, zug.

RUINENCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGEÖl auf Leinwand.
60 x 73 cm.
Links unten Reste einer verwischten Signatur.

Katalogpreis € 15.000 - 30.000 Katalogpreis € 15.000 - 30.000  $ 16,200 - 32,400
£ 13,500 - 27,000
元 117,300 - 234,600
₽ 1,492,350 - 2,984,700

 

Hohe, ruinöse Pfeiler und Gewölbebögen beherrschen das Bildganze. Als Repoussoir links eine kannelierte Säule neben einer großen Steinvase, rechts ein Obelisk. Bögen und Zwischenräume bieten Blicke auf weiter entfernte antike Bauten und Ruinen, so etwa ein im Licht stehender Rundtempel mit noch erhaltener Flachkuppel. Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen im Werk Paninis zählt die Beleuchtung des Bildganzen. Ein lichter Wolkenhimmel zieht zwischen die Architekturen hin. Das Motiv versunkener Bauwerke hat Panini in fast allen seiner Bilder exzessiv vorgeführt. Die antiken Bauten sind stets fantasievoll, selten historisch lokal zugeordnet gezeigt, letztlich sollte hier die versunkene antike Vergangenheit zum Sprechen gebracht werden. Häufig ist die Architektur auch Kulisse für eine Staffage mit eigenem Geschehen, gelegentlich mit religiöser Thematik, oder wie hier, mit Gestalten, die die frühen Epochen vertreten, so etwa der geharnischte Soldat neben einem bärtigen Weisen und einer jungen Frau. Farbkompositorisch hat der Maler hier im Bild ein kräftiges Rot in der Kleidung eines neben dem trockenen Brunnen liegenden Mannes mit Turban eingefügt. A.R.

Als Schüler des Bühnengestalters Francesco Galli Bibiena (1659-1739), auf den wohl auch Paninis Sinn für die Theatralik in seinen Antikenlandschaften zurückgeht, zog er 1711 nach Rom, wo er auch mit Canaletto (1697-1768) in Berührung kam. Als Leiter der Dekorationsarbeiten für etliche römische Paläste schuf er nebenbei auch Gemälde, die römische Plätze und Festlichkeiten verewigen sollten, wie etwa das Fest auf der Piazza Navona (Louvre usw.). Besonderen Ruhm brachten ihm seine Festausstattungen für bedeutende Staatsereignisse ein, wie etwa zur Geburtsfeier des französischen Thronfolgers oder 1745 für die Hochzeit des Dauphins. Für Papst Innozenz XIII schuf er Ausmalungen im Quirinalspalast. Er wurde bald als Dozent an die Accademia di San Luca und die Académie de France in Rom berufen. Hier kam auch Jean-Honoré Fragonard (1732-1806) unter seinen Einfluss. 1718 wurde er Mitglied der Congregazione dei Virtuosi al Pantheon. In seiner Werkstatt arbeiteten auch Hubert Robert (1733-1808) sowie sein Sohn Francesco Panini (1745-1812).


Literatur:
Vgl. Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini, Piacenza 1961.
Vgl. Michael Kiene, Giovanni Paolo Pannini. Römische Veduten aus dem Louvre. Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig vom 17. Juni bis 15. August 1993, Herzog Anton Ulrich-Museum 1993.
Vgl. Michael Kiene, „Redende Capricci“ von Giovanni Paolo Pannini: Studien zur Zitatmontage im 18. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 57, Heft 3: Kunstgeschichte und Gegenwart: 23 Beiträge für Georg Kauffmann zum 70. Geburtstag, 1994. (13908168) (11)



Giovanni Paolo Pannini,
1691 Piacenza – 1765 Rome, attributed

RUIN CAPRICCIO WITH FIGURAL STAFFAGE

Oil on canvas.
60 x 73 cm.
Remains of a smudged signature lower left.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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