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Frans Francken d.J.,
1581 Antwerpen – 1642 ebenda, zug.

Der meisterliche Malstil, ebenso die komplexe, tiefenräumliche Komposition, wie auch die Lichtführung, übertreffen in der Qualität bei weitem die meisten Werke des genannten Meisters, die in den letzten Jahren auf dem Markt erschienen sind. Die vielfigurige Szenerie mit mehrheitlich kriegerischen, zum Teil geharnischten Männern konnte aufgrund der zahllosen möglichen historischen Ereignisschilderungen noch nicht gedeutet werden. Das Bildthema ist möglicherweise im geschichtlichen Umfeld der römischen, eher noch der griechisch-alexandrinischen Geschichte zu suchen. Dabei ist jede einzelne der Figuren sowohl in der jeweiligen Haltung, als auch in Physiognomie und dem der Handlung entsprechenden Gesichtsausdruck meisterhaft wiedergegeben.
Die Szene spielt sich in zwei übereinander geordneten Bildebenen ab, in einem rotundenartigen antiken Innenraum mit Wandpilastern. Hinten mittig sind im Halbdunkel zwei denkmalartige Aufbauten mit getreppten Pyramidenverdachungen zu sehen. In dieser oberen Zone sind mehrere Männer damit beschäftigt, einen entkleideten verwundeten Krieger niederzulegen, wobei einer der Helfer dessen Bein hält. Ein Mann zieht sich die Treppen hoch, um zur Gruppe zu gelangen. In der unteren Bildzone wird ein weiterer, ebenfalls bereits entkleideter, schmerzhaft nach oben blickender Krieger von drei Männern hereingetragen, während ein höfisch Gekleideter dessen Helm übernommen hat. Im Zentrum der Gruppe stehen zwei Soldaten, wobei der in Rückenansicht Gezeigte seinen Kopf trauernd an die Schulter des Freundes gelegt hat. In der rechten Bildecke befindet sich ein Trommler neben seinem Instrument und eine Fahne. In der linken Ecke ein Kohlenfeuer, an dem soeben eine Fackel entzündet wird. Links oben, oberhalb eines Treppenanstieges, erscheint ein Herrscher mit Turban, gefolgt von einer Gruppe weiterer in den Rundraum hereintretender Figuren, von denen eine eine Feuerfackel hoch hält.
Auch die Lichtführung ist höchst raffiniert behandelt, sehen wir doch die Gestalten einerseits von rechts aus undefinierter Quelle, andererseits einige der Figuren von Fackellicht beleuchtet, was ebenfalls auf die hohe Malqualität des Bildes beweist. A.R. (1180396) (11)


Frans Francken the Younger,
1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed

TWO INJURED COMMANDERS RECEIVING MEDICAL CARE IN AN ANTIQUE PALACE

Oil on walnut. Parquetted.
26.5 x 31 cm.

The painting style, three-dimensional composition and the direction of light are masterfully executed and the quality of the painting greatly exceeds most of the works of Francken the Younger that have been available for sale in the art market in recent years. A.R.

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