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Gemälde 19./20. Jahrhundert
Donnerstag, 28. September 2023

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Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin

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Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Detailabbildung: Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin
Pelagio Palagi, 1775 Bologna – 1860 Turin

398
Pelagio Palagi,
1775 Bologna – 1860 Turin

HERKULES IM KAMPF GEGEN THANATOSÖl auf Leinwand.
161 x 227 cm.

Katalogpreis € 40.000 - 50.000 Katalogpreis€ 40.000 - 50.000  $ 43,200 - 54,000
£ 36,000 - 45,000
元 312,800 - 391,000
₽ 3,979,600 - 4,974,500

Beigegeben eine Expertise von Prof. Fernando Mazzocca, Mailand 6. Mai 2019, in Kopie.

Der Maler des vorliegenden Gemäldes zählt zu den hervorragenden Künstlern des italienischen Klassizismus. Neben der Malerei widmete er sich auch der Architektur und Bildhauerei. Seine Bedeutung lässt sich ermessen, wenn wir erfahren, dass Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) eine Medaille mit dem Bild des Künstlers in seiner Sammlung hielt, dass ferner der französische Schriftsteller Stendhal (1783-1842) ihn in seinem Hauptwerk „Die Karthause von Parma“ öfters erwähnt.
Erste Ausbildung erhielt Palagi an der Accademia di Bologna. 1806 begab er sich nach Rom an die Accademia di San Luca, wo er auch das Lehramt übernahm. Ab 1815 in Mailand, wurde er vom König von Sardinien und Piemont nach Turin gerufen, um dort ein Denkmal auf der Piazza del Palazzo di Cittá zu schaffen. 1836 wurde er zum „Maler für die königlichen Paläste“ bestimmt.
Sein Oeuvre zeigt dem Klassizismus der Zeit entsprechend überwiegend Themen der Antike. Die umfangreichen Kenntnisse darüber erwarb er sich durch intensive Studien, nicht zuletzt in Folge seiner umfangreichen Bibliothek, die er dem Archiginnasio di Bologna überließ. Aufgrund dieser Kenntnisse, aber auch seiner Sammlung von ägyptischen, etruskischen und griechischen Antiken war er in der Lage, antik-mythologische, wie auch historistische Bildthemen in zum Teil neuartiger Sicht darzustellen. Seine Sammlung bildete einen Grundstock des Museo Civico Archaeologico in Bologna.

Dieses vertiefte Interesse beweist auch das vorliegende Gemälde. Es zeigt die griechisch-mythische Legende, wonach Herkules den Totengott Thanatos besiegt, um Alkestis vom Tod zu erretten. Alkestis war die Gattin des Argonauten Admetus, König von Pherae. Die Geschichte wurde schon früh durch Euripides mit dessen Tragödie bekannt, darüber hinaus auch von weiteren antiken Schriftstellern wie Pausanias oder Apollodor verbreitet. Mit dem aufkommenden Interesse an antiken Stoffen in der Neuzeit wurde diese Tragödie auch für die Oper und das Theater neu entdeckt. Vittorio Alfieri etwa verfasste 1798 das Drama „Alceste“ (1714-1787), und Christoph Willibald Gluck komponierte die gleichnamige Oper, die 1767 in der Wiener Hofburg uraufgeführt wurde. Auch heute weniger bekannte Opernkomponisten griffen das Thema auf, etwa Giovanni Battista Lampugnani und Antonio Marcos Portugal. Deren Aufführungen erfolgten 1774 in London sowie 1799 in Venedig.
Vor diesem Hintergrund ist auch das große Interesse an diesem Thema in der Malerei zu verstehen. Jean-François Peyron schuf 1785 ein entsprechendes Gemälde, welches sich im Louvre befindet. Völlig anders als die üblichen Darstellungen, die Alkestis zumeist als Sterbende im Bildzentrum zeigen, stellt Palagi hier den legendären Kampf zwischen Herkules und Thanatos dar. Der Gott des Todes, schon mit einem Fuß im Fluss Lethe, über den er Alkestis in den Hades führen wollte, wird durch den übermächtigen Herkules mit seiner Keule vertrieben. Leichenhaft, mit ins Grau ziehendem Inkarnat, wird Thanatos gezeigt, nur mit räudigem Fell bekleidet, sein Blick furchterregend. Im Hintergrund ist vor der Kulisse antiker Bauten die trauernde Familie der Alkestis zu sehen, die totenbleich niedersinkt. Die enge Gruppierung der Figuren erinnert an den traditionellen Chor griechischer Tragödienaufführungen.
Das Bildmotiv des Helden, der die Keule zum Schlag erhebt, hat Palagi auch in seiner oben genannten plastischen Statue des Amedeo VI. von Savoyen in Turin von 1835 in Szene gesetzt.
Figuren des Gemäldes finden sich auch in einer Reihe von Zeichnungen wieder. Eine davon hat Francesco Rosaspina im Stich veröffentlicht.
Der glückliche Ausgang der Legende war es wohl auch, der das mythologische Thema so beliebt gemacht hat. Der Kampf der beiden Titelhelden findet sich in der Malerei dagegen nur selten. 1860 zeigt Delacroix Herkules, wie er die zum Leben erwachte in seinen Armen hält, vom Hades befreit. Frederic Leighton schuf um 1869 eine Darstellung der auf einem Laken liegenden Alkestis, ebenfalls mit einer Kampfszene rechts im Bild. Herbert Thomas Dicksee (1862-1942) schuf erst 1884 eine entsprechende Darstellung. Somit war Palagi wohl der Erste, der den eigentlichen Kampf zwischen Herkules und Thanatos als selbständiges Thema ins Bild gesetzt hat. A.R.

Provenienz:
Ehemals Privatsammlung, Bologna.

Literatur:
Vgl. Pelagio Palagi artista e collezionista. Grafis, Bologna 1976.
Vgl. Claudio Poppi (Hrsg.), Pelagio Palagi pittore. Dipinti dalle raccolte del Comune di Bologna, Mailand 1996.
Vgl. Carla Bernardini (Hrsg.): Pelagio Palagi alle collezioni Comunali d’arte. Palazzo Comunale, Collezioni comunali d’arte, Bologna/Ferrara 2004.
Vgl. Carla Bernardini, Anna Maria Matteucci, Antonella Mampieri (Hrsg.), Magnifiche prospettive. Palagi e il sogno dell’antico, Ferrara 2007.
Vgl. C. Poppi (Hrsg.), L’Ombra di Core. Disegni del fondo Palagi della Biblioteca dell’Archiginnasio, Ausstellungskatalog, Casalecchio di Reno 1988, S. 76 f., 122-125. (1370755) (4) (11)



Pelagio Palagi,
1775 Bologna – 1860 Turin

HERCULES FIGHTING THANATOS

Oil on canvas.
161 x 227 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor Fernando Mazzocca, Milan, 6 May 2019, in copy.

The painter of the present painting is one of the eminent painters of Italian Classicism. In addition to painting, he also devoted himself to architecture and sculpture. As is typical for the Classicism of the time, his oeuvre mainly shows subjects from antiquity. Through intensive studies he gained extensive knowledge in this regard. Thanks to this knowledge, he was able to present ancient mythological as well as historical subjects in a partially new perspective. Completely different from the usual depictions, which mostly show Alcestis as a dying woman at the centre of the composition, Palagi depicts the legendary fight between Hercules and Thanatos. Figures from the painting can also be found in several drawings. Francesco Rosaspina published one of them in an engraving.

Provenance:
Formerly private collection, Bologna.

Literature:
cf. Pelagio Palagi artista e collezionista, Grafis, Bologna 1976.
cf. Claudio Poppi (ed.), Pelagio Palagi pittore. Dipinti dalle raccolte del Comune di Bologna, Electa, Milan 1996.
cf. Carla Bernardini (ed.), Pelagio Palagi alle collezioni Comunali d’arte. Bologna, palazzo Comunale, Collezioni comunali d’arte, Edisai, 2004.
cf. Carla Bernardini, Anna Maria Matteucci, Antonella Mampieri (ed.), Magnifiche prospettive. Palagi e il sogno dell’antico, Edisai, 2007.
cf. C. Poppi [ed.], L’Ombra di Core. Disegni del fondo Palagi della Biblioteca dell’Archiginnasio, exhibition catalogue, Casalecchio di Reno 1988, p. 76ff., 122-125.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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