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Gemälde Alte Meister – Teil I
Donnerstag, 28. September 2023

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Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.

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Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
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Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Detailabbildung: Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.
Jacopo Robusti, genannt „Tintoretto“, 1518 Venedig – 1594, zug.

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Jacopo Robusti,
genannt „Tintoretto“,
1518 Venedig – 1594, zug.

FAHNENTRÄGER IN RÜSTUNG MIT SEITLICHEN HALBFIGURENÖl auf Leinwand. Altdoubliert, einige Stellen farblich eingestimmt.
243 x 141 cm.

Katalogpreis € 300.000 - 500.000 Katalogpreis€ 300.000 - 500.000  $ 324,000 - 540,000
£ 270,000 - 450,000
元 2,346,000 - 3,910,000
₽ 29,847,000 - 49,745,000

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Lino Moretti, Venedig, 19.08.1996, sowie ein Gutachten von Prof. Dr. Knubben, Köln, 1995 mit Laborbericht. Zudem ist beigegeben ein Wertgutachten von Antonio Paolucci, Vatikanisches Museum und zwei Schreiben mit Bestätigung der Autorschaft Tintorettos.
Des weiteren ein Nachweis der Auktion 1878 durch Prof. E.A. Donadini, Dresden, dem damaligen Erwerber des Gemäldes.

Das Gemälde in beachtlichem Format lässt erkennen, dass es sich hier um ein großes Fragment eines noch weit größeren ehemaligen Altarbildes handelt. Der hier im Bildzentrum als erhaltener Ausschnitt gezeigte Fahnenträger dürfte hierbei die seitlich positionierte Figur zu einem Gesamtbild sein, dessen Thema nicht eindeutig gesichert geklärt ist.
Die Hauptfigur dominiert das Bildfeld und ist in Rückenansicht kniend gezeigt, die Körperhaltung stark gedreht – entsprechend dem manieristischen Stil der „figura serpentinata“. Der linke Arm ist erhoben und hält den roten Fahnenstoff, während die Fahnenstange parallel zur Haltung des Oberkörpers eine Diagonale bildet, bei Gegenbewegung des linken Oberarms und der um die Hüfte gebundenen hellen Schärpe. Von der rechten Bildkante angeschnitten ragt ein Unterschenkel sowie ein Unterarm mit zugreifender Hand ins Bild, darüber ein weiblicher und ein männlicher Kopf. Der Hintergrund der oberen Bildpartie zeigt gebauschte Wolken. Nachdem die begleitenden seitlichen Köpfe nach links blicken, dürfte das Zentrum des ehemaligen Gesamtbildes dort zu vermuten sein. Damit ergibt sich eine ehemalige Gesamtgröße des Altarbildes vom Dreifachen der jetzigen Leinwandbreite.
Am linken Bildrand ist der Kopf eines bärtigen Mannes zu sehen, der nach links oben blickt. Dabei wird in den bisherigen, hier im beigegebenen Anhang vorliegenden Besprechungen des Bildes die nicht von der Hand zu weisende Ansicht vertreten, es handle sich um das Bildnis von Tizian, bei dem Tintoretto ja auch studiert hatte, wie Carlo Ridolfi bereits 1642 berichtet. Dieser hatte aber auch bemerkt, Tizian hätte den Schüler bereits nach zehn Tagen wieder „hinausgeworfen“ und aus Eifersucht zeitlebens behindert. Dies würde die These zwar in Frage stellen, es sei denn, weitere Erkenntnisse ließen die Deutung wieder zu, denn auch die Ridolfi-Textquelle ist, wie so viele andere zeitgenössische Berichte, mit äußerst kritischer Vorsicht zu beurteilen.
Bei der Identifikation der Thematik des Bildganzen stößt man auf Schwierigkeiten. Lino Moretti stellte die These auf, es handle sich hier um die „Auffindung des wahren Kreuzes“, nach dem Text von Jacopo da Voragine (1228-1298) in seiner Legenda Aurea. Doch das ist keineswegs überzeugend, denn keine Darstellung der Kreuzauffindung weist einen Fahnenträger auf.
Weit besser greift der Verweis auf Tizians Altarbild der Familie Pesaro, 1519, in der Marienkirche dei Frari. Dort trägt ein Geharnischter ebenfalls eine rote Fahne. Sie ist wie wohl auch in dem hier vorliegenden Bild im Zusammenhang mit den Türkenkriegen zu verstehen. Damit wäre ein Marienthema am wahrscheinlichsten anzunehmen, da Maria als „Retterin“ in diesen Kriegen verehrt wurde.
Zum Bildvergleich mit Werken Tintorettos, in mit einem geharnischten Ritter bzw. Fahnenträger:
„Bildnis eines dreißigjährien Kriegers Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelm, (Inv.Nr. 338.)
Ferner: „Der Heilige Demetrius mit Zuan Pietro Ghisi“ (Venedig, in der Kirche San Felice, Ghisi-Kapelle) – dort der Geharnischte mit Fahne.
Der Faltenwurf der Fahne ist vergleichbar mit dem im Bildnis von Jacopo Sorranse, Galleria dell´Accademia Venezia.

Der ehemalige Bestimmungsort des großen Altarbildes dürfte in einer Kirche in- oder außerhalb von Venedig zu suchen sein. Unterlagen darüber sind nur sehr spärlich erhalten. Dies liegt daran, dass in der napoleonischen Zeit aus zahlreichen Kirchen die Ausstattungen entfernt, zum Teil auch zerstört worden sind. Da das archivierende Domänenamt 1830 seine Tätigkeit eingestellt hat, sind Quellendokumente über Verkäufe von Kunstwerken erst wieder ab 1855 in den Archiven erhalten.
Sowohl der Gesamtentwurf wie auch die Malweise und Pinselführung zeigen eindeutig die hohe Qualität der frühen Malerei Tintorettos, der mit Paolo Veronese und Tizian zum Dreigestirn der venezianischen Renaissance-Malerei zählt. A.R.

Anmerkung:
Das Gemälde wurde am 17. Februar 2023 dem Archivio di Stato, Venezia, vorgelegt, mit der Antwort, dass dort das Gemälde bekannt sei. Ein vergleichbares im Staatsbesitz befindliches Werk: „Demanio b 1013“.
Am 19. Februar 2023 wurde das Werk in der „Casa del Tintoretto Fondamento dei Mori“ vorgelegt, dort von Präsident Sgr. Roberto Mazzotto als von der Hand Tintorettos erkannt und mit Foto ins Archiv aufgenommen. Unterlagen zu vorliegendem Gemälde sind dort zu finden.

Literatur:
Vgl. Carlo Bernari, Tintoretto, L‘opera completa del Tintoretto, Mailand 1970.
Vgl. Francesco Valcanover und Terisio Pignatti, Tintoretto, New York 1985.
Vgl. Jacopo Tintoretto, Porträts, Venedig, Gallerie dell‘Accademia, Wien 1994.
Vgl. Carlo Ridolfi: Vita di Jacopo Robusti detto il Tintoretto, cittadino Veneziano. Le maraviglie dell‘arte ovvero le vite degli illustri pittori Veneti e dello stato. Bd. 2, Padua 1837.
Vgl. Roland Krischel, Jacopo Robusti, genannt Tintoretto: 1519 -1594. Könemann, Köln 2000.
Vgl. Alexander Rauch, Uwe Geese, Barbara Borngässer, Renaissance, Kunst und Architektur des 15. und 16. Jahrhunderts in Europa. Parragon 2011. (1362411) (11)



Jacopo Robusti,
also known as "Tintoretto",
1518 Venice – 1594, attributed

FLAGBEARER IN ARMOUR WITH HALF-LENGTH FIGURES ON EITHER SIDE

Oil on canvas. Old relining, some areas retouched.
243 x 141 cm.

Several documents are enclosed with the painting: an expert’s report by Professor Lino Moretti, Venice, dated 19 August 1996, a further by Professor Dr Knubben, Cologne, dated 1995 with a laboratory report and appraisal by Antonio Paolucci, Vatican Museums, with two letters confirming Tintoretto’s authorship. Evidence of the 1878 auction by Professor E.A. Donadini, Dresden, the buyer of the painting at the time.

The painting, with its impressive format, shows that this is a large fragment of an even larger former altarpiece. The flagbearer shown here in the preserved section at the centre of the painting is likely to be the figure positioned at the side of an overall composition, the subject of which has not been clearly identified. The main figure dominates the painting and is shown kneeling from the back, his posture extremely twisted - in accordance with the Mannerist style of the “figura serpentinata”. The left arm is raised holding the fabric of the red flag, while the flagpole forms a diagonal parallel to the posture of the upper body, with a countermovement of the left upper arm and the light-coloured sash tied around his waist.

Cropped from the right edge of the painting, a lower leg and a forearm with a grasping hand protrude into the painting, above them a female and a male head. The background of the upper part shows puffy clouds. The accompanying heads on the side look to the left, where the centre of the former overall composition can be assumed. This suggests a former total size of the altarpiece of three times the current width of the canvas. The head of a bearded man looking to the top left is on the left edge of the painting. In previous reviews of the painting, which are listed here in the attached appendix, it has been strongly suggested that it this a portrait of Titian, with whom Tintoretto had also studied, as Carlo Ridolfi reported as early as 1642. However, he also remarked that Titian had already “thrown the pupil out” after ten days and had thwarted him for life out of jealousy. This report would cast doubt on the theory, unless further insights allowed this interpretation again as the Ridolfi text source, like so many other contemporary reports, should be evaluated with the utmost critical caution. Difficulties arise when it comes to the overall subject of the painting. Moretti put forward the theory that it shows the Legend of the True Cross, based on a text by Jacopo da Voragine (1228 - 1298) in his Legenda Aurea. However, this is far from convincing as no depiction of the finding of the cross shows a flagbearer. The reference to Titian’s altarpiece of the Pesaro family, 1519, in Santa Maria Gloriosa dei Frari is far more convincing. There, an armoured man also carries a red flag. As is the case in the present painting, this is to be understood in connection with the Turkish Wars. Fig. (detail). A subject of the Virgin would therefore be the most likely interpretation, since the Virgin was revered as the “saviour” in these wars. For comparison with works by Tintoretto displaying a knight in armour or flagbearer, see: Portrait of A Man in Armour Kunsthistorisches Museum, Vienna, Archduke Leopold Wilhelm Collection, no. 338. Also: Saint Demetrius and Zuan Pietro Ghisi Venice, in the Church of San Felice, Ghisi Chapel - there with a man in armour with a flag. The folds of the flag are comparable to those in the portrait of Jacopo Sorranse, Galleria dell’Accademia Venezia. It is likely that this large altarpiece was originally intended for a church in or outside of Venice. Relevant documents are very sparse as during the Napoleonic era the furnishings were removed from numerous churches, and some were even destroyed. Since the archival office ceased its activity in 1830, source documents on sales of works of art are only preserved in the archives again from 1855 onwards (see documentation). The overall composition, the painting style and brushwork clearly show the high quality of Tintoretto’s early painting, who, along with Paolo Veronese and Titian, is one of the triumvirates of Venetian Renaissance painting.

Notes:
The painting was submitted to the Venice State Archive on 17 February 2023, with a reply that the painting was known to them. Compare a state-owned painting archived: “Demanio b 1013”. Presented on 19 February 2023 in the “Casa del Tintoretto Fondamenta dei Mori”, there recognized by President Roberto Mazzotto as being by Tintoretto and included in the archive with a photo. Documents regarding the present painting can be found there.

Literature:
cf. Carlo Bernari, Tintoretto, L’opera completa del Tintoretto, Milan 1970.
cf. Francesco Valcanover and Terisio Pignatti, Tintoretto, New York 1985.
cf. Jacopo Tintoretto, Porträts, Venice, Gallerie dell’Accademia, Vienna Kunsthistorisches Museum 1994.
cf. Carlo Ridolfi, Vita di Jacopo Robusti detto il Tintoretto, cittadino Veneziano. Le maraviglie dell’arte ovvero le vite degli illustri pittori Veneti e dello stato, Padua 1837. Vd. 2.
cf. Roland Krischel, Jacopo Robusti, genannt Tintoretto: 1519 - 1594. Könemann, Cologne 2000.
cf. Alexander Rauch, Uwe Geese, Barbara Borngässer, Renaissance, Kunst und Architektur des 15. und 16. Jahrhunderts in Europa, Parragon-Verlag 2011.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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