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Jacopo Negretti, genannt Palma il Giovane,
1548 Venedig - 1628 Venedig

Öl auf Leinwand.
129 x 96 cm.
Großformatige Bilddarstellung. Maria in der rechten unteren Hälfte des Bildes kniend vor einem grün bedeckten Tisch mit Gebetbuch dargestellt, den Kopf leicht nach links gewandt, in Aufnahme der Worte des links auf einer Wolke knienden Engels. Dieser reich gewandet mit rotem Kleid und Goldbrokat-Umhang, der mit Agraffen verziert ist. In der Hand hält er das Attribut für die Reinheit Mariens, den Lilienstängel. Seine rechte Hand verweist nach oben auf den Heiligen Geist, der Strahlen auf das Haupt der Maria wirft. Die Szenerie wirkungsvoll eingebettet in einen durchlichteten Wolkenhimmel. Rechts seitlich gerahmt von rotem Velum. Durch die geometrische Musterung der Bodenplatten wird dem Bild zudem Raumtiefe vermittelt.

Gutachten:
Dem Gemälde ist ein Gutachten von Professor Ugo Ruggieri, Venedig, vom 1.3.2006 beigegeben. Danach wird das vorliegende Gemälde mit zwei Werken der gleichen Schaffensphase Palmas in Verbindung gebracht: "Die Verkündigung" in der Kirche Santa Maria dei Derelitti sowie in der Kirche San Francesco di Paola (Abb. Nr. 600/601 bei Mason-Rinaldi).
Jacopo Negretti war der Großneffe von Palma il Vecchio und Schüler der Werkstatt Tizians,für den er angeblich bereits 16-jährig gearbeitet hatte. Nach Tizians Tod wurde Palma il Giovane durch die Ausschmückung des Dogenpalastes berühmt und als würdiger NachfolgerTizians genannt. Nach dem Tode Tintorettos galt er schließlich uneingeschränkt als der führende Vertreter der Venezianischen Schule. Auf Grund des wirtschaftlichen Niederganges blieben Privataufträge weitgehend aus und der Maler widmete sich zunehmend religiösen Aufträgen. In dieses Konzept gehört das vorliegende Gemälde, das die Reifephase des Künstlers dokumentiert.
Literatur: S. Mason-Rinaldi: "Palma il Giovane - L´opera completa", Mailand, 1984. (700901)

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