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Jacopo Ligozzi,
um 1547 Verona – 1627 Florenz

Beigegeben eine Expertise von Dr. Alessandro Delpriori, Matelica, in Kopie. Dort weitere abgebildete Vergleichsbeispiele.

Jacopo Ligozzi entstammte einer Künstlerfamilie, war Sohn des Malers Giovanni Ermanno Ligozzi (1525-1605), der 1557 in die Dienste des Trientiner Fürstbischofs Cristoforo Madruzzo getreten war. In der väterlichen Werkstatt erhielt er seine Ausbildung. Seine ersten Aufträge erhielt er aus der Region. So signierte er gemeinsam mit seinem Vater 1567 ein Altarbild für die Silvesterkirche in Vigo Lomaso. 1556 hatte er bereits allein eine Altartafel für die Kirche San Antonio Abate in Bivedo geschaffen. 1577 (oder 1578) folgte er dem Ruf des Großherzogs der Toscana, Francesco I de'Medici, nach Florenz, bekannt als ein großer Förderer der Künste. Er machte sich zunächst vor allem durch seine naturgetreuen Bilder einen Namen. Doch alsbald zeigte sich eine Unverwechselbarkeit in seiner Malerei, indem er sich ungewöhnlichen Aussagen in seinen Bildern widmete. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Darstellungsweise präsentiert uns Ligozzi eine Themeninterpretation, die zuweilen tiefe Einsichten in die seelische Befindlichkeit der Dargestellten bietet. Der dunkle Hintergrund als Stilmotiv war bereits im Werk des Vaters von Domenico Brusasorzi beeinflusst. Zudem schuf Ligozzi Bilder, in denen das Unheimliche, der Gedanke des Memento mori zum Hauptthema wurde. Nicht selten bediente er sich der Beifügung von Drachen, Schlangen und Totenschädeln, um der Dramatik seiner Allegorien oder Auferstehungsdarstellungen eine tiefe Wirkung zu verleihen.
Der dunkle Hintergrund hier im Gemälde entspricht der Bildtradition. Dabei wirkt das Schwarz der Schieferplatte wesentlich. Jesus betet am Ölberg, während ihm ein Engel erscheint, gemäß dem Jesuswort „lass diesen Kelch an mir vorübergehen“. Jesus kniet hier erhöht, sein Blick der Lichterscheinung entgegengerichtet, während seine Jünger am Boden schlafen. Verwandt zu diesem Gemälde ist sein weiteres Werk „Todesangst im Garten von Gethsemane“ von 1587, aber auch seine „Allegoria della Redenzione“, die aus einer Privatsammlung im Museo National del Prado in Madrid ausgestellt ist. A.R.

Literatur:
Vgl. Alessandro Cecchi, Lucilla Conigliello, Marzia Faietti (Hrsg.), Jacopo Ligozzi. Pittore universalissimo, Ausstellungskatalog, Florenz, Palazzo Pitti, Galleria Palatina, 27. Mai - 28. September 2014, Livorno 2014. (13703367) (11)