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Italienischer Meister des 16. Jahrhunderts

Beigegeben eine Expertise von Prof. Alessandro Zacchi, Bologna, 15./ 16. April 2023, in Kopie, sowie ein Gutachten von Mina Gregori, Florenz, 6. Dezember 1976, in Kopie.
Wir danken auch Dr. Stefano L’Occaso, Direktor des Palazzo Ducale, Mantua, für freundliche Hinweise bezüglich der Einordnung und Zuschreibung der Arbeit.

Im Vordergrund in Toga gekleidet über antikisierendem Untergewand wohl ein Architekt, zu identifizieren durch das Attribut des Winkels in seiner Rechten. Ehemals auch als der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras (570 – 510 v. Chr.) interpretiert, erschließt sich im thematischen Zusammenhang mit dem Bau der Ponte die Mulini in der Darstellung des Architekten ein schlüssiger Sinnzusammenhang.   Die Gruppe im Vordergrund von einer mehrgeschossigen Renaissance-Architektur hinterfangen, deren obere Etage etwas vorspringt und im Vordergrund durch einen Turm begrenzt wird, der im rechten Bildviertel seinen Widerhall in Form eines Baumes findet unter dem eine Menschengruppe sitzt, die sowohl aus Männern als auch Frauen besteht, die den Worten des vor ihnen stehenden Mannes mit seinem Winkelmaß lauschen. Rechts hinter dem Baum zwei einander zugewandte Figuren, von denen die eine seine Hand auf einen Stab stützt.

Folgt man der Auseinandersetzung der Experten mit dem Blatt, wurde die Arbeit ehemals an Francesco Primaticcio gegeben, wogegen man der Zuschreibung an den Künstler heute eher kritisch gegenübersteht und letztlich auch eine Zuschreibung an Lorenzo Costa den Jüngeren (1535-1583) mit deutlich späterer Datierung um 1575 diskutiert wird. Eine Entstehung in Mantua wurde bereits früher erwogen. In Mantua wirkte Primaticcio ab 1525 unter Giulio Romano an der Ausgestaltung des Palazzo del Te in Mantua. Zacchi distanziert sich eher von der Zuschreibung an Primaticcio, ist jedoch ebenso der Meinung, dass das Blatt zwischen 1525 und 1540 datiert werden muss.

Anmerkung:
Dr. Stefano L’Occaso, Direktor des Palazzo Ducale, Mantua, sieht das Blatt im Zusammenhang mit einem großformatigen Wandgemälde von Lorenzo Costa dem Jüngeren (1535-1583) im Sala di Manto, Palazzo Ducale. Dies legt eine Identifikation des Themas „Der Bau der Ponte dei Mulini“ nahe, dabei handelt es sich um eine äußerst wichtige Episode in der Stadtgeschichte Mantuas. L’Occaso sieht in der Zeichnung gar eine Studie zu dem Wandgemälde, wenngleich Unterschiede in Komposition und Anordnung der Figuren deutlich sind. Eine Datierung wäre somit seines Erachtens, später als bislang angenommen, für das Jahr 1575 anzusetzen.  (1340201) (13)



Italian School, 16th century

THE CONSTRUCTION OF THE PONTE DEI MULINI, MANTUA

Ink on paper.
38.4 x 49.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Prof Alessandro Zacchi, Bologna, 15./16. April 2023, in copy, also an expert’s report by Mina Gregori, Florence, 6 December 1976, enclosed in copy.
We would like to thank Dr Stefano L’Occaso, Director of the Palazzo Ducale, Mantua, for his kind advice regarding the classification and attribution of the art work.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.