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 Hochbedeutende Louis XV-Pendule

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Hochbedeutende Louis XV-Pendule

“Europa auf dem Stier“
Signiert: Gille l’Ainné à Paris.
Bronzesignatur: Osmond.
Frankreich, um 1760
Beschreibung der Uhr
Die Louis XV Uhr ist pyramidal aufgebaut und bis auf die zentrale Darstellung des Stieres aus vergoldeter Bronze. Der schwungvoll gearbeitete Sockel ähnelt einer ausgebreiteten und leicht aufgestellten Rocaille. Auf dem linken vorderen Rocaillefuß findet sich die Signatur: OSMOND. In der vorderen Mitte faltet sich ein Akanthusblatt nach unten hin aus und ist durch einen kunstvollen Knoten mit der Rocaille verbunden. Der Knoten ist mit Eichenlaub verziert und seine langen Bänder erstrecken sich auf beide Seiten. Die Mitte der rückwärtigen Seite ist ebenfalls mit einem sich nach unten öffnendem großen Akanthusblatt versehen.
Die Oberfläche des Sockels ist einem felsigen Boden nachempfunden, auf dem Blätter und Blüten verteilt sind und rechts ein Baumstumpf herausragt.
An den vorderen Ecken sitzen jeweils zwei weibliche Figuren, Gefährtinnen von Europa, die sich zur Mitte des Sockels wenden, in der ein Stier steht. Beide Figuren sind barfuß und tragen ein fließendes und in weiche Falten fallendes antikes Gewand. Die linke, leicht gedrehte Figur reckt ihren rechten Arm empor, um eine herunterreichende Blumengirlande zu erreichen. Die rechte Figur ist dreiviertel gedreht und greift mit ihrer linken Hand nach dem rechten Vorderbein des Stieres. Ihre linke Hand erhebt sich besänftigend an den Kopf des Tieres.
Einzig der kraftvolle Stier ist aus patinierter Bronze gearbeitet und trägt seinen gehörnten Kopf hoch erhoben. Der Schweif ragt stolz nach oben und das rechte Vorderbein ist erhoben. Auf seinem Rücken trägt er das runde Uhrengehäuse, das auf einer Art Sattel in Form einer Rocaille ruht und mit einem Gurt um seinen Leib befestigt ist.
Die rückseitige Tür des Uhrengehäuses ist durchbrochen gearbeitet und mit purpurfarbenem Satin hinterlegt. Das zentrale Motiv ist eine stilisierte Rosette, umgeben von an-gedeuteten Voluten und stilisiertem, floralem Dekor. Auf dem Gehäuse sitzt auf einem mit Fransen verziertem Tuch eine weitere weibliche Figur, Europa. Sie hält sich leicht seitlich und ihre ausgestreckten Beine liegen auf dem Rand des Uhrengehäuses. Sie ist ebenfalls barfuß und mit einem feinem und fließendem Gewand bekleidet, das einen Teil ihrer rechten Schulter enthüllt. Die Haare sind zu einem lockeren Knoten aufgesteckt und in der Mitte mit einem Blumenkranz gekrönt. Ihre Arme sind aus-gebreitet und halten eine lange filigran ge-arbeitete Blumengirlande. Das eine Ende scheint Europa der linken unteren Figur reichen zu wollen, während sich das andere Ende in den Hörnern des Stieres verfangen hat.

Katalogpreis € 110.000 - 130.000 Katalogpreis€ 110.000 - 130.000  $ 118,800 - 140,400
£ 99,000 - 117,000
元 860,200 - 1,016,600
₽ 10,943,900 - 12,933,700

Die Entführung Europas
durch Zeus
Die Sage der Entführung Europas durch Zeus beginnt auf dem Olymp, als Zeus seinem Boten Hermes den Auftrag gibt, die Rinder König Agenors an den Strand von Sidonia zu treiben. An diesem Strand pflegte nämlich seine Tochter, Europa, eine wunderschöne Jungfrau, mit ihren Gefährtinnen zu spielen. Als die Herde an den Strand gelangt, verwandelt sich Zeus in einen prächtigen weißen Stier, nicht nur um sich Europa zu nähern, sondern auch um seine Gattin Hera zu täuschen. Als Europa den herrlichen weißen Stier sieht, der recht friedlich gestimmt zu sein scheint, wird sie neugierig und nähert sich. Zeus, ermutigt sie, indem er ihr die Brust zum Streicheln hinhält und ihr Blumen aus der Hand frisst. Darauf wird sie so mutig, dass sie es wagt, auf seinen Rücken zu klettern.
Zeus ergreift diesen Moment und entführt Europa. Er schwimmt mit ihr über das Meer
bis zur Insel Kreta und verwandelt sich schließlich in seine ursprüngliche Gestalt zurück. Sie gebärt ihm darauf drei Söhne: Minos, Rhadamantis und Sarpedon.
Die Verwandlung Zeus in einen Stier ist in den Metamorphosen des Ovid beschrieben, die Verwandlungsgeschichten zum Thema haben, in denen meist eine Person oder ein Gott sich in eine Pflanze, ein Tier oder ein Sternbild verwandelt.

Robert Osmond und Gille l’Ainé
Robert Osmond wurde wahrscheinlich 1711 geboren und trat 1735 als Lehrling in die Werkstatt von Louis Regnard ein. 1746 erhielt er seinen Meisterbrief als Maître-Fondeur und seine Werkstatt wurde rasch in Paris bekannt. Das Ende seiner beruflichen Tätigkeit lag wohl um die Jahre 1771-75. Sein Werk umfasst eine Vielzahl von Pendulen, Wandleuchtern, Kaminböcken und Tintenfässern und lässt die stilistische Entwicklung seiner Werkstatt erkennen. Anfangs empfänglich für die Ausprägung des Rokoko, gewannen seine Arbeiten in den späteren Jahren nach und nach einen eigenen Charakter, in dem sie verschiedene Komponenten des Klassizismus aufnahmen und miteinander verbanden.
Pierre I François Gille, genannt Gille l’Ainé, wurde um 1690 geboren und erhielt 1746 in Paris den Meisterbrief. Er stellte zahlreiche Uhrwerke her und arbeitete eng mit J. P. Latz, N. J. Marchand, A. Foullet und den Brüdern Osmond zusammen. Er arbeitete vorzugsweise für August II von Sachsen, den Baron von Brühl und den Prinzen der Condé. Sein Sohn, Pierre II, genannt Gille l’Ainé Fils, arbeitete erst in seiner Werkstatt, bevor er sich selbständig machte und nach dem Tod seines Vaters 1765 seinen Namen übernahm. Er arbeitete ebenfalls mit den Brüdern Osmond zusammen und fertigte mehrere Uhren für den Prinzen der Lorraine, den Marquis de Brunoy und Madame Rouillé de l’Etant.

Werk
8-Tage-Gehwerk. Pendel mit Fadenaufhängung. 1/2 Stunden und Stunden-Schloßscheibenschlagwerk auf Glocke.

Gehäuse
Bronze, feuervergoldet. Ziseliert und punziert. Gestempelt unten links OSMOND.
Zifferblatt
Emailzifferblatt im Mittelfeld signiert: GILLE L’AINNÉ A PARIS. Feuervergoldete Bronzezeiger in reinem Louis XV. Stundenzeiger symmetrisch, Minutenzeiger asymmetrisch. Über der 12 Vierkant für Regulierung. Bei der 4 und der 8 polierte Vierkante für Aufzug von Geh- und Schlagwerk.

Zustand
Hervorragender Erhaltungszustand.

H.: 47 cm
B.: 37 cm
T.: 22 cm
Paris, um 1760


Anmerkung:
Die Darstellung mythologischer und auch exotischen Szenen und Motive, oft gepaart mit denen von Tieren erfreuten sich in der Mitte des 18. Jhdts einer großen Beliebtheit.
Auch das Interesse an fremden Ländern mit ihrer besonderen Flora und Fauna war ein zeitgenössisches Phänomen. Dieses schlug sich in allen Bereichen der Kunst nieder. Der Stier, als Erscheinung Zeus’ war Teil der antiken Sage und somit ein besonders ehrenhaftes Tier.
Literatur:
Pierre Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule Française du Moyen Age au XXe siècle, Les Éditions de l’Amateur, Paris, 1997.
Vgl. auch : Europeen Clocks in the
J. Paul Getty Museum, Los Angeles.
Vgl. auch: Cedric Jagger, Royal Clocks, The British Monarchy and its Timekeepers 1300-1900, Robert Hale, London.
Vgl. auch: Jean-Dominique Augarde, Les Ouvriers du Temps La Pendule à Paris de Louis XIV à Napoléon Ier, Antiquorum Editions, 1997.
Vergleichsstücke:
Die wenigen Vergleichsstücke dieses Uhrenmodells finden sich u.a.
in folgenden Sammlungen:
J. Paul Getty Museum, Malibu,
Los Angeles.
Sammlungen der
Königin Elisabeth von England.
Exemplar im Louvre, Paris. Dieses ist ebenfalls, wie die vorliegende Uhr,
von Meister Gille l’Ainé. (612483)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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