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Habsburger Hofmaler des 17. Jahrhunderts

Großformatig, nahezu quadratisch, der Herrscher im glänzenden Harnisch auf einem Rappen nach links ziehend, die Zügel fest in der Hand, die Stiefel im Steigbügel, der Kopf dem Betrachter zugewandt, gerahmt von dunklem Haar, auf dem ein breiter Lorbeerkranz aufliegt. Über dem Harnisch liegt die goldene Ordenskette vom Goldenen Vlies, über die Schultern des Harnisch ein Spitzenkragen gelegt. Der stolze, aber freundliche Blick mit hochgezogenen Augenbrauen, markant das Lippen- und Kinnbärtchen. Das Zaumzeug in eleganter Zurückhaltung, zeigt schlanke Riemen, dem Zeitstil entsprechend fein ornamental und goldbestickt, die Sattelkartusche ornamentiert mit lose herabhängendem, dekoriertem Riemen, der Schweifansatz in parallelen Knotungen, oberhalb des Sterns, zwischen den Ohren, ein hochstehendes Medaillon. Der landschaftliche Hintergrund ist bewusst weit herabgezogen, sodass die Darstellung von Pferd und Reiter wie von weiter unten gesehen erscheint und damit denkmalhaft erhöht. Die begrünte Hügelkette zieht links zum Bildrand hoch, mit daraufstehender Stadt, stark befestigt durch Befestitungsmauern, die sich bis in den Vordergrund ziehen, der hohe, blaue Himmel von Wolken durchsetzt. Ferdinand III (13. Juli 1608 Graz - 2. April 1657 Wien), geb. als Ferdinand Ernst, Erzherzog von Österreich aus dem Hause Habsburg, war von 1637 bis zu seinem Tod römisch-deutscher Kaiser sowie König von Ungarn, Kroatien und Böhmen. Seine Regierungszeit fiel in die Wirren des Dreißigjäh-rigen Krieges, den er früh zu beenden suchte, sich aber gezwungen sah, noch vielfach in den Krieg einzuwirken. Er ebnete den Weg zum Westfälischen Frieden. Er war der Sohn Ferdinands II und der Maria Anna von Bayern und nach dem Tod Wallensteins ab 1634 Oberbefehlshaber der katholischen Heere. Der militärisch ungünstige Verlauf des Krieges für den Herrscher zeigt auch, dass mit der im Bild wiedergegebenen Stadt keine eindeutige Siegessituation dargestellt wurde. Das Gemälde ist in seiner Gesamtwirkung in der sparsamen, farbigen Verwendung von überwiegend Blau und Schwarz sowie Grün in der Landschaft von besonderem Reiz. (892511)

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