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Giacomo van Lint,
1723 – 1790

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, der das vorliegende Gemälde in die 1770er datiert in Kopie.

Die Vedute zeigt einen Platz und ein Gebäude in betont hellem Licht, gesehen aus erhöhtem Standpunkt, von der linken Ecke der Kolonaden des Bernini. Diese Perspektive erlaubt einen Gesamtblick über den Platz und auf das Treiben der zahlreichen Staffagefiguren, darunter mehrere Kutschen. Diese Schrägansicht auf den Platz ist als eine Besonderheit bei römischen Veduten zu sehen, die gewöhnlich eine frontale Schau auf Platz und Dom liefern. Besonders hervorgehoben erscheinen die Gebäude der päpstlichen Wohnresidenzen rechts im Bild. Dass dies im Zusammenhang mit einem kirchlichen Auftrag erfolgte, die Papstwohnungen hervorzuheben, ist durchaus möglich.
Die Fassadenansicht zeigt den Bauzustand von St. Peter noch ohne die beiden seitlichen Uhren über den mit der Fassade verschmolzenen Glockentürmen mit ihren großen Uhren, die erst gegen 1790 aufgesetzt wurden. Auf die Hieroglyphen-Beschriftung des Obelisken, der aus dem römischen Forum Julii dorthin versetzt wurde, hat Lint verzichtet.
Das Gemälde steht im Zusammenhang mit einem weiteren, um 1750, das in den Besitz des Ordens der Malteser-Ritterschaft kam.
Der Maler war flämischer Herkunft, Sohn des Malers Hendrik Frans van Lint, der schon in der ersten Hälfte des Jahrhunderts als römischer Vedutist bekannt geworden war. Von ihm übernahm er die gängige Bezeichnung „Monsu Studio“. Höchst erfolgreich, auch angesichts der großen Nachfrage von italienischen und römischen Veduten für den nordeuropäischen Sammlermarkt, erstaunt es nicht, dass sich seine Werke in so vielen Sammlungen und Museen, vor allem in England finden. A.R.


Provenienz:
Privatsammlung.

Anmerkung:
Ein vergleichbares Werk des Künstlers der „Blick auf die Lateranbasilika, Rom“ wurde am 9. April 2014 im Dorotheum Wien unter Lot 523 versteigert.

Literatur:
Edgar Peters Bowron and Joseph J. Rishel, Art in Rome in the Eighteenth Century, Philadelphia Museum of Art, Museum of Fine Arts, Houston 2000, S. 236 – 237.
A. Busiri Vici, Peter, Hendrik e Giacomo Van Lint - Tre pittori di Anversa del ‚600 e ‚700 lavorano a Roma, Edition Ugo Bozzi, Rom 1987.
Dudley Dodd, Mr Studio‘s‘ Hand-Coloured Prints at Stourhead, Contents of Print Quarterly, Vol. 33, No. 3, 2016, S. 263 – 77. (1360199) (3) (11)



Giacomo van Lint,
1723 – 1790

VEDUTA OF ROME WITH ST. PETER’S SQUARE

Oil on canvas.
70 x 98 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi, Gorizia, dating the painting on offer for sale to the 1770s, in copy.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.