656
Christoph Schwartz (Schwarz),
um 1545 München – 1592, Kreis des/zug.

Die Geburt Christi im Stall von Bethlehem wiedergegeben in betontem Hochformat, wobei in der unteren Bildhälfte das Innere einer ruinösen Säulenarchitektur dargestellt ist. Die Personen stark von oben sowie von einer Kerze beleuchtet, die der Heilige Josef in der rechten Hand hält. Das nackte Kind auf einem Linnen im Zentrum des unteren Bildteils, umgeben von den drei Figuren: Kniende Madonna im blauen Kleid links, rechts und mittig je ein Hirte, wobei Maria das Tuch öffnet, um das Kind den Hirten zu zeigen. Rechts im Bild ein nach hinten stehender Ochse. Durch die aufgebrochene Toröffnung des abgedunkelten Raumes wird die nächtliche Landschaft gezeigt, mit weiteren herbeiziehenden Hirten, denen ein im Licht erscheinender Engel den Weg zeigt. Im oberen Bilddrittel durch Wolken abgesetzte, himmlische Szenerie mit einem zentralen, auf Wolken knienden Engel mit hochgestellten Schwingen, die Arme vor der Brust überkreuzt, umgeben von kleineren Engelsgestalten sowie einer steil nach unten blickenden Halbfigur eines weiteren Engels auf dunkler Wolke. Die Engelsgestalten von hellem, himmlischem Licht hinterfangen, im typischen Goldgelb wie sie der genannte Künstler in seinen Werken verwendet. Der manieristische Hell-Dunkel-Charakter des Bildes ist in qualitätvoller Weise vorgeführt, exemplarisch wirkend, besonders in der Gestalt des links stehenden Heiligen Josefs, in goldgelb leuchtendem Kleid, mit darüber gelegtem, rotem Manteltuch. Der Lichtschein der Kerze beleuchtet das Kleid und die davorstehenden Figuren. Die Gesichter von Maria und Josef sowie den Engeln in betonter Feinmalerei wiedergegeben und äußerst ausdrucksvoll, die Köpfe der Hirten in derber Charakteristik wiedergegeben. Das Gemälde, am Scheitelpunkt des Münchner Manierismus entstanden, zeigt auch Einflüsse des gleichzeitig in München wirkenden Malers Peter Candid (1548 Brügge - 1628 München). Ein Gemälde von hohem Rang. (930398)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.