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Charles Camoin,
1879 Marseille – 1965 Paris

Beigegeben eine Expertise von Mme. Grammont Camoin, vom 1. März 2014, in Kopie. Das Gemälde wird ins Werkverzeichnis „Archives Camoin“ aufgenommen.

Der Maler zählt zu den heute in ihrer Bedeutung immer noch zu wenig Erkannten aus dem Kreis der Fauvisten. 1896 Schüler im Atelier von Gustave Moreau, schloss er Freundschaft mit Albert Marquet und machte Bekanntschaft mit Paul Cézanne. Ein langjähriger Briefwechsel mit Cézanne dokumentiert deren enge Verbindung. Den Fauves schloss er sich an, ging hier jedoch eigene Wege. Zusammen mit den Fauvisten stellte er ab 1904 bis 1907 jedes Jahr in der Galerie von Berthe Weill aus. Dazwischen beteiligte er sich 1905 am Salon d´Automne. Hier war er zusammen mit Derain, Matisse, Vlaminck und Braque zu sehen. Während des Krieges hatte er 1918 in Cagnes Kontakt mit Renoir, was auf sein späteres Werk stilistisch eingewirkt hat. Die bedeutende Galerie Bernheim veranstaltete 1958 eine Retrospektivausstellung in Paris. 1962 war er der einzige und letzte Überlebende des Ateliers Moreau, anlässlich der Ausstellung „Moreau und seine Schüler“.
Der Bedeutung seines Werkes wird man erst voll bewusst, wenn man seine Wirkung auf so bekannte Maler wie Kandinsky, die Künstler des „Blauen Reiters“ oder der „Brücke“, Franz Marc oder August Macke sieht. Bereits 1908 stellte die berühmte Pariser Galerie des deutschen Kunsthändlers Daniel Henry Kahnweiler seine Bilder aus, anschließend gelangten seine Werke in die wichtigsten europäischen Ausstellungen der Avantgardisten.
Die „Kirche von Piana auf Korsika“ entstand 1910, also im wichtigsten Zeitabschnitt seines Wirkens. Die Auffassung von Farbe und Kontur, wie sie in den Theorien der Fauves formuliert wurde, zeigt sich noch deutlich. Nicht weniger auffallend jedoch ist hier die Nähe zu Vlaminck, vor allem aber die Vorbildstellung für Werke von Kandinsky zu erkennen.
Werke seiner Hand in den Museen, wie: Musée des Beaux-Arts, Marseillle, Musée des Beaux-Arts de Menton, Musée National d´Art Moderne, Paris Musée de Mont Martre, Paris. A.R.


Ausstellung:
Musée Granet, Aix-en-Provence, „Camoin das sa lumière“, 11. Juni bis 2. Oktober 2016, Katalog Nr. 62, Abb. S. 122. (1362051) (11)



Charles Camoin,
1879 Marseille – 1965 Paris

L’ÉGLISE DE PIANA EN CORSE (THE CHURCH OF PIANA ON CORSICA), 1910

Oil on canvas.
70 x 88 cm.
Estate stamp “Ch. Camoin” lower right.

Accompanied by an expert’s report by Mme Grammont Camoin, dated 1 March 2014, in copy. The painting is included in the catalogue raisonné “Archives Camoin”.

As early as 1908, the famous Paris gallery of the German art dealer Daniel Henry Kahnweiler exhibited his paintings, and his works were subsequently included in the most important European avant-garde exhibitions. His works are held in the Musée des Beaux-Arts de Marseille, the Museum of Fine Arts of Menton, the Musée National d’Art Moderne in Paris, the Museé de Montmartre in Paris among others.

Exhibitions:
Camoin dans sa lumière, Musée Granet, Aix-en-Provence, 11 June – 2 October 2016, cat. no. 62, ill. p. 122.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.