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Gemälde Alte Meister - Teil I
Donnerstag, 21. März 2024

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Giovanni Antonio Canal, „Canaletto“, 1697 Venedig – 1768 ebenda, und Werkstatt

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Giovanni Antonio Canal, „Canaletto“,
1697 Venedig – 1768 ebenda, und Werkstatt

GemäldepaarCANAL GRANDE MIT KIRCHE SANTA MARIA DELLA SALUTe
sowieCANAL GRANDE MIT DOGENPALAST UND PIAZZETTAÖl auf Leinwand.
53 x 119 cm.

Katalogpreis € 650.000 - 850.000 Katalogpreis € 650.000 - 850.000 (†)  $ 702,000 - 918,000
£ 585,000 - 765,000
元 5,083,000 - 6,647,000
₽ 64,668,500 - 84,566,500

 

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.

Die beiden Veduten zeigen in betont längsgestrecktem Breitformat die wohl markantesten Ansichten der Serenissima. Damit bieten die nahezu panoramaartigen Gemälde Weitblicke über den Canal Grande und die Stadt. Die im Hintergrund immer kleiner erscheinenden Gebäude und Palazzi vermitteln zudem eine imponierende Tiefenwirkung.
Die hohe Malqualität wie auch die Stilistik verweisen auf den Meister, jedoch in Zusammenarbeit mit dessen Atelier. Das betrifft sowohl die Lichtführung, die Exaktheit der architektonischen Details, aber auch die Lebendigkeit der Figurenstaffagen. Dabei ist daran zu erinnern, dass Giovanni Antonio Canal zusammen mit seinem Atelier diese Vedutenmotive auch wiederholt hat.
In der beiliegenden Expertise von Dario Succi wird darauf hingewiesen, dass es die Praxis der Werkstatt war, die vielen anstehenden Aufträge fürs Ausland zu erfüllen, insbesondere für Sammler in England, und neben den ausschließlich eigenhändigen Werken des Meisters auch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern zu leisten.

Das erstgenannte Gemälde bietet uns einen außergewöhnlichen Weitblick von der Mole des Palazzo Ducale – über den weiten Bogen des Kanals hinweg – zur Dogana, um schließlich mit der Kirche Santa Maria della Salute den rechten Bildabschluss zu bilden. Große Segelschiffe sind an ihren Masten hinter dem Dogana-Gebäude zu sehen. Fein ausgearbeitet sind selbst kleinste Details, wie etwa die zahlreichen Figuren über dem Giebel und an der Kuppel der Kirche, aber auch bei den Gondeln auf dunklem Kanalwasser.
Die früheste Fassung des Gemäldes entstand (in kleineren Abmessungen, 42,5 x 79,5 cm) in einer Serie von vierzehn Bildern, die von dem englischen Konsul, Händler und Sammler Joseph Smith in der zweiten Hälfte der 1720er-Jahre und 1742 in Auftrag gegeben wurden. 1762 gingen etliche davon an George III von England. Der Kupferstecher Antonio Visentini hat die vorliegende Vedute als „tavola V“ in seinem „Prospectus Magni Canalis Ventiarum“ bereits 1735 veröffentlicht (Succi, 2013, S. 191). Sie gelangten in die königlichen Sammlungen in Windsor Castle.
Der Prototyp des zweitgenannten Bildes, das den Palazzo Ducale rechts zeigt, steht im Zusammenhang mit jener Vedute, die aus der Sammlung H. Kress in das El Paso Museum of Art, Texas kam, dort in den ähnlichen Abmessungen 61,5 x 108 cm (Constable, Links 1989, Nr. 88) jedoch mit unterschiedlichen Details.
Auch hier kann der Betrachter den Blick über die gesamte Weite vom Dogenpalast bis hin zur Marienkirche schweifen lassen. Ein Hauptinteresse gilt hier dem Dogenpalast mit seinen gotischen Arkaden, den beiden Säulen – Markus und Theodor – sowie der Bibliothek des Sansovino. Kompositionell auffällig ist, dass der entsprechend rot-beigefarbigen Fassade des Palazzo rechts ein langes, ähnlich farbiges Tuch über das Deck eines Schiffes links gebreitet ist – ein Farbeffekt, der die Gesamtansicht zusammenbindet.

Provenienz:
Privatsammlung.

Anmerkung:
Vergleichbare Werke befinden sich in der Sammlung Edward Speelman (52,5 x 71 cm), sowie im Museum of Art in Indianapolis (55 x 73 cm, Inv.Nr. 53.8) aus der Sammlung Martindale, ferner in der Sammlung Liechtenstein. Das Gemälde „Piazzetta verso sud“ findet sich in der National Gallery, Washington, aus der Sammlung Castle Howard (104 x 153 cm, Inv. Nr. 1945.15.3.).
Ferner sei hier auf die Ausstellung „Art Master Monaco“ hingewiesen, die im Oktober 2019 in Montecarlo stattfand.

Literatur:
Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame, 2013, S. 191.
Vgl. Andreas Henning, Axel Börner, Andreas Dehmer (Hrsg.), Canaletto. Ansichten vom Canal Grande in Venedig. Kabinettausstellung anlässlich der Restaurierung zweier Gemälde von Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto, Dresden 2008.
Vgl. Octave Uzanne, Canaletto, New York 2008.
Vgl. Dorothea Terpitz, Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto. 1697-1768, Köln 1998.
Vgl. William G. Constable und J. G. Links, Canaletto. Giovanni Antonio Canal 1697-1798, Oxford 1989.
Vgl. William G. Constable, Canaletto, Oxford 1962.
Vgl. Vittorio Moschini (Hrsg.), Canaletto, Athenäum, Bonn 1955.
Sowie die Kataloge der genannten Museen. (1390201) (11)



Giovanni Antonio Canal 
also known as “Canaletto”,
1697 Venice – 1768 ibid., and workshop
The painter Giovanni Antonio Canal was commonly known a Canaletto to distinguish him from his father Bernardo Canal. His work is to be discerned from that of his nephew Bernardo Bellotto, who was active in Dresden and Poland and was also known by the nickname Canaletto.

A pair of paintings
THE GRAND CANAL WITH THE CHURCH OF SANTA MARIA DELLA SALUTEand
THE GRAND CANAL WITH DOGE’S PALACE AND PIAZZETTA

Oil on canvas.
53 x 119 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi, Gorizia, in copy.

The two vedutas show probably the most striking views of the Serenissima in a decidedly elongated landscape format. The almost panoramic paintings offer vast views across the Grand Canal and the city. The buildings and palaces that appear increasingly smaller in the background also convey an impressive image depth. The high quality of painting and the style point to Canaletto, but in collaboration with his workshop. Canaletto repeated these vedutas in collaboration with his workshop and the enclosed expert’s report by Dario Succi points out that it was common practice for the artist to work with his staff to fulfil the numerous orders for foreign clients, especially for collectors in England, in addition to the master’s exclusively autographed works. The engraver Antonio Visentini published the present veduta as “tavola V” in his Prospectus Magni Canalis Venetiarum as early as 1735 (Succi, 2013, 191). They finally came to the royal collections at Windsor Castle.
The prototype of the second painting titled The Canal Grande with Doge’s Palace and Piazzetta, which shows the Palazzo Ducale on the right, is related to a veduta which originated from the H. Kress Collection and came to El Paso Museum of Art, Texas. There, with similar dimensions 61.5 x 108 cm. (Constable, Links 1989, n. 88) but different details.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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