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Äußerst feiner, barocker Stollenschrank

Nußbaumfurnier und Marketterie auf Weichholzkorpus. Zweitürig, mit kräfigem Dachaufbau der durch eine hohe Hohlkehle kräftig vorzieht, seitlich gerade und mittig trapezförmig hochzieht und gerade schließt. Unterhalb der Türen feines, leicht vortretendes Hohlkehlengesims. Darunter Schubkastensockel mit zwei Schüben, die Ecken abgeschrägt, mit ebenso schräg gestellten, flachen, seitlich gesägten und nach unten sich verjüngenden, wohl späteren Stollenfüßen. Zwischen den Fußsockeln unterhalb der Schübe eine durchbrochen geschnitzte Schürzenblende mit Bandwerk- und Akanthusblattformen, die Mitte besetzt mit einem Wappen, darin ein reliefgeschnitzter Straußenvogel. Die Türblätter und die Schrankseiten mit leicht vortretenden Kassetten besetzt, mehrfach durch breitere und schmalere Leisten gegliedert. Die breiteren Kassetten Einfassungsrahmen gewellt. In den Kassettenfeldern symmetrisch ausgeteiltes Bandwerkmuster in dunkleren Bandeinlagen, flankiert von hellen Fadeneinlagen auf Nußwurzelfurnier, das jeweils oben und unten in dunklerer Tönung wolkig auftritt und damit ein ausgesuchtes Furnierbild erzeugt. Kleine abgewinkelte Kassetten im oberen Dachfeld. Schließleiste mit kleinen Marketteriefeldern und Fadeneinlagen besetzt. Die mittlere Profilauskröpfung kann an der rechten Seite ausgeschoben werden und gibt das versteckte Schlüsselloch frei. Im Inneren zwei unten liegende Schübe, oben Galeriebretter sowie Fachbretter. Das Möbel zeigt sich in äußerst filigraner Erscheinung, vor allem auch durch die elegant eingefügten, schmalen, furnierten Leisten in feiner graphischer Komposition. Zum Aufbautyp des Möbels vgl. Kreisel/Himmelheber, die Kunst des deutschen Möbels, Spätbarock und Rokoko, München 1970. Abb. 256, 274 und 295. H.: 220 cm. B.: 140 cm. T.: 56 cm. Würzburg, um 1730. (442352)

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