1807
Feiner flämischer Gobelin des 17. Jhdts.

Große, flächenfüllende Darstellung mit schmaler eleganter Randbordüre, die in Form von Blüten und Fruchtgehängen an Schleifen gewirkt ist. Äußerer dunkler Einfassungsrand. Die Bildszenerie zeigt eine in der Tradition der holländisch-flämischen Genremalerei wiedergegebene ländliche Figurengruppe, die unter einem Baum an einem Tisch sitzt und diskutiert. Weitläufige Landschaft in fein detaillierter Wiedergabe von Häusern im Mittelgrund. Seitlich ansteigende Hügel mit einem Schloß am Berge, Bäume, Büsche und überkuppelte Architekturen. Links im Hintergrund ein Gasthaus, im zentralen Giebelbau eine heraushängende Fahne in der typischen Art der holländischen Wirtshauskennzeichung. Die Hauptszene im Vordergrund zeigt sechs am Tisch sitzende Männer, drei stehen im Hintergrund, einer lehnt sich mit dem Ellebogen an die Rückenlehne des vorne sitzenden jungen Mannes und lauscht, während der Sitzende aus einem Brief vorliest. Der ältere, bärtige Mann rechts neben dem Tisch mit großem Weinkrug und Weinglas in der erhobenen Rechten scheint dem vorgelesenen Inhalt zuzuprosten. Rechts daneben ein Mann mit Dudelsack. Der Vordergrund in feiner Ausführung von Bodenschollen-Graswuchs und Kräuterpflanzen. Die Szene überfangen vom Laubwerk zweier hochragender Bäume. Feine nuancenreiche Farbgebung in zumeist grünlich-blauen Tönen, mit feiner Rot- bzw. Beigefärbung der Kleider. Die Randbordüre in der Mitte oben und unten jeweils mit einer rollwerkartigen Muschel besetzt. Maße: 233 x 305 cm. Flämisch, 17. Jhdt. (402731)

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