1309
Spätgotische Schnitzfigur der Maria mit Kind

In Lindenholz geschnitzte Figurengruppe. Maria auf einer profilierten und gesockelten Bank sitzend. Das Kind hält sie auf ihrem Schoß. Auf dem Haupt trägt sie einen Kronreif. Ihr Schutzmantel und das Kleid legen sich in krausem Faltenwurf glockenartig um den Rand des geschnitzten Sockels. Die Kopfhaltung ist nur ganz leicht geneigt. Die Haare fallen in drei gelockten Strähnen über den rechten Oberarm, die linke Schulter und an der rechten Rückenseite herab. Das Kind mit dem Oberkörper von der Mutter leicht abgewinkelt, nach vorne gebeugt. Die Arme fehlen, die Körperhaltung läßt aber eine dem Typus entsprechende Rekonstruktion zu, als ehemalige Gestaltung von Armen und Händen im Segensgestus. Die Beine des Kindes sind x-förmig verschränkt. Die traditionelle Symbolform des Herrschers und Throninhabers. Der physiognomische Gesichtsausdruck von Mutter und Kind relativ unbewegt, aber mit weit geöffneten Augen. Was darauf schliessen läßt, dass die ehemalige, jetzt verlorene Fassung und Bemalung die Blickrichtungen bestimmt hat. Besonders fein die Ausführung und schnitztechnische Ausarbeitung der Madonnenhände. Lindenholz, Reste der alten Fassung und Vergoldung in den Tiefen der Gewandfaltungen, z.T. noch erhalten. Ebenso am Körper des Kindes. Hinten ausgehöhlt. H.: 37 cm. Salzburg oder Passau, um 1480/1500. (983445)

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