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Joseph Vernet,
1714 Avignon – 1789 Paris, zug.

Wie in vielen seiner Bilder zeigt Vernet hier eine vom Sturm aufgepeitschte Flut an einer Felsenküste mit Segelschiffen in Schräglage. Aus einem Kahn retten sich Schiffbrüchige auf die Klippen, darunter eine Frau mit Kleinkind auf dem Schoß, daneben ein Hund, der ängstlich den Schwanz einzieht. Einziger Hoffnungsschimmer das Sonnenlicht, das auf die Stadt im Hintergrund fällt.
Wenn die Legende vom Künstler erzählt, er hätte sich während eines tobenden Sturms an den Mast eines Schiffes binden lassen, um die Kräfte der Natur selbst zu erleben, dann versteht man das Interesse Vernets in seinem Gesamtwerk, das sich überwiegend stürmischen Brandungen und Schiffbrüchen widmet.
Vernet lernte bereits 14-jährig bei seinem Vater, der als Dekorationsmaler gearbeitet hat. Eine Studienreise führte den begabten Schüler von René de Vialy in Aix-en-Provence nach Rom zu Bernardino Vincenzo Fergioni. Die Seereise dorthin hatte den jungen Künstler zudem diesem Sujet nahegebracht. 1743 wurde er in die von Papst Gregor XIII. gestiftete Accademia Nazionale di San Luca aufgenommen. In Frankreich wurde er alsbald durch den Marquis de Marigny an den Hof vermittelt, durfte im Louvre wohnen und wurde Mitglied der Académie royale de peinture. Dennoch tradierte er in seinem Werk die Einflüsse der italienischen Maler wie etwa Giovanni Paolo Panini. A.R.

Literatur:
Vgl. Claude Pétry (Hrsg.), Vernet - La marine à voile de 1650 à 1890. Autour de Claude-Joseph Vernet, Ausstellungskatalog, Rouen 1999.
Vgl. Léon Lagrange: Joseph Vernet et la peinture au XVIIe siècle. 2. Auflage. Paris 1864.
Vgl. Laurent Manoeuvre, Eric Rieth, Joseph Vernet: Les Ports de France. Arcueil 1994. (1380953) (11)



Joseph Vernet,
1714 Avignon – 1789 Paris, attributed

STORM AT SEA WITH CASTAWAYS ON ROCKY CLIFFS

Oil on canvas.
54.5 x 65 cm.

In 1743 he was accepted into the Accademia Nazionale di San Luca which had been founded by Pope Gregory XIII. In France he was soon introduced to the royal court by the Marquis de Marigny, was allowed to live at the Louvre and became a member of the Académie royale de peinture.

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