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Giovanni Battista Salvi,
genannt Il Sassoferrato,
1609 Rom - 1685

Dem Gemälde liegt ein Brief vom 16. Januar 1991 von Federico Zeri an den Vorbesitzer bei, in dem es als „mit Sicherheit (von Sassoferrato) stammendes Werk sehr hoher Qualität“ bezeichnet wird.

Dieses Gemälde von höchster Qualität stellt eine der besten Fassungen dieses originellen Sujets dar, das zu der bekanntesten und beliebtesten Darstellung Sassoferratos wurde. Tatsächlich gibt es von diesem Motiv viele verschiedene Versionen, wobei der Künstler kleine ikonografische Variationen ausprobierte oder manchmal das Format und die Bildaufteilung veränderte. Unser Gemälde stellt eine in seinem devotionalen Ausdruck bis zum Extrem gesteigerte Fassung dar, die auf ein Gemälde von Guido Reni zurückgeht, das seinerseits in verschiedenen Druckfassungen erschien und so zu großer Bekanntheit gelangte. Auf dem vorliegenden Gemälde sieht man nun die Madonna, die nach links blickt, während sie das Kind mit der rechten Hand stützt. Allerdings fehlen die Cherubine um die Mittelgruppe. Die besten Darstellungen dieser Art sind in der Pinacotca Comunale in Cesena, im Prado in Madrid und in der Galleria Nazionale in Urbino zu sehen.
Auch wenn die Anklänge an Reni in allen zu dieser Gruppe gehörenden Werken deutlich zu spüren sind, so sind die hier dargestellten, gesteigerten Merkmale doch ganz typisch für Sassoferrato. Dies gilt natürlich ebenso für die Originale, die zuvor zitiert wurden: die skulpturhafte Plastizität der Hauptfiguren, die glänzenden Farben mit starken Kontrasten, die wundervolle Mischung aus Hellblau und Rot bei den Gewändern der Madonna und deren reicher Faltenwurf, der genauestens dargestellt wird und zuletzt das Pathos der Haltung und des Gesichtsausdrucks beider Figuren. Die Augen der Madonna sind halb geschlossen, sie beschützt ihr schlafendes Kind und betrachtet es versunken. Diese Darstellungsart, die Versinnbildlichung der Mutterliebe, nimmt den Schmerz der Passion Christi vorweg, daher der bewusst melancholische Ausdruck, der sich wie ein Schleier über Marias Antlitz legt. (1021642) (21)


Giovanni Battista Salvi, called “Il Sassoferrato”,
1609 Rome - 1685

THE VIRGIN WITH SLEEPING CHRIST CHILD

Oil on canvas.
75 x 75 cm.

Accompanied by a letter dated 16 January 1991 by Federico Zeri addressed to the previous owner, describing the painting as “assuredly a work (by Sassoferrato) of very high-quality”.

This high-quality painting shows one of the best versions of this inventive subject that became one of the master’s most famous and popular. In our painting’s version the devotional expression is extremely heightened; it is based on a painting by Guido Reni, which was in turn available in many different printed versions and thus became very famous. The best depictions of this kind are held at Pinacotca Comunale in Cesena, the Prado in Madrid and the Galleria Nazionale in Urbino. Even though Reni’s resonance can still clearly be felt in all the paintings of this group, the enhanced features depicted here are very typical of Sassoferrato (and of course, of the above mentioned originals): the sculptural modelling of the main protagonists, the lustrous, strongly contrasting colours, the wonderful blending of light blue and red in the Virgin’s garments, the rich falling of the folds depicted in minute detail and lastly the emotive postures and facial expressions of both figures.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.