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Südniederländischer Maler des 17. Jahrhunderts

Das betont großformatige Gemälde zeigt sämtliche Personen in Lebensgröße. Der Maler hat einen Tisch mit reich floral und polychrom bestickter Prunkdecke, die bis zum Boden reicht, prominent ins Zentrum der Darstellung gestellt, um den die größeren und kleineren Kinder gruppiert sind. Zu beiden Seiten des Tisches ein größeres Mädchen in hell getupftem, dunklem Kleid mit weißer Spitzenschürze sowie gegenüber ein Knabe in einem lachsfarbenen Wams mit geschlitzten Ärmeln, die beide Spielkarten in der Hand halten. Zwischen den beiden größeren Kindern zwei kleinere, ein Knabe in grauem Kleid und rotem Hemd mit langem, braunem Haar, auf das der Vater im Hintergrund seine Hand gelegt hält. Daneben ein kleineres Kind mit Spitzenhaube. An der Bildaußenseite links ein kleines Mädchen in rotem, bodenlangem Kleid und ebenfalls wie die ältere Schwester daneben mit langer, weißer Schürze. Unter dem Gewandsaum der Tochter lugt neben dem Tischtuch ein Kätzchen hervor. Am rechten Bildrand eine ältere Tochter in langem Kleid mit Spitzenschürze und Perlenkette, die soeben dabei ist, aus den Karten des Knaben zu kiebitzen, indem sie mit dem linken Zeigefinger in die Karten des Jungen zeigt sowie mit drei erhobenen Fingern hinter dem Kopf des Knaben ihrer Schwester die Kartenwerte angibt, während der Knabe reichlich hilflos Kontakt zum Betrachter aufnimmt. Das Gemälde besticht durch den Reiz der Darstellung einer Familienidylle und der naturnahen Wiedergabe von Haltung und Gebärden der Kinder, wie etwa auch der Knabe im Zentrum des Bildes etwas teilnahmslos den Würfelbecher hält. Die Fürsorglichkeit des Vaters um seine Kinder ist durch dessen milden Gesichtsausdruck, die sanft auf den Kopf des Knaben gelegte Hand und die auf den Knaben gerichteten Augen charakterisiert worden. Die Gruppe in einem höfischen Innenraum, der im linken Teil durch ein durch Kordel gerafftes Velum, rechts durch eine Rückwand abgedunkelt erscheint, dazwischen heller beleuchteter Marmortürrahmen mit herabhängender goldener Quaste. Das Paviment zeigt terrakottafarbene und hellgraue Fliesen im Schachbrettmuster. Das Gemälde gehört stilistisch zu der schon Anfang des 17. Jahrhunderts aufkommenden Mode des Gruppenportraits, das in den gehobenen Kreisen Erinnerungsdokument der Familien wurde. Als besonderen Reiz des Gemäldes hat der Maler die Blumendekoration der Prachtdecke nahezu stillebenhaft vorgeführt, nicht zuletzt um auch seine Fähigkeiten in diesem Bereich der Malerei zu bekunden. Rest.
(991501)


Southern Dutch 17th century painter
Oil on canvas.
165 x 198 cm.

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