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Seltene, kleine Roentgen-Schatulle

Aufbau in Eiche, die Marketerie in hellem Mahagoni, Satinholz sowie feinen Einlagen in Ebenholz und Ahorn. Das Kleinmöbel steht auf den typischen englischen Messingfüßchen, die an den meisten Roentgen-Schatullen vorkommen. Das kleine Möbel präsentiert sich der barocken Schweifung verpflichtet, die im Wechsel von bauchigen sowie Hohlkehl-Formen charakterisiert ist. Der kleine Sockel birgt rechts einen verborgenen kleinen Schub. Unter dem hohen Deckel befinden sich zunächst zwei kleine, flache, quadratische Kompartimente unter welchen sich ein weiteres offenes Kompartiment befindet. Die ausgesucht schöne Marekterie erster Ordnung setzt sich aus Rauten zusammen, deren Flächen durch Ebenholz- und Ahornstreifen begrenzt werden. Die Flächen sind von einem querfurnierten dunklen Mahagoni gerahmt. Die Seitenkanten sowie Hohlkehlen sind durch Messingblech akzentuiert und der Deckel besitzt einen Messinggriff sowie eine Einlage in Bein und Messing, die einen auf einem Kissen liegenden Reichsapfel darstellen. Diese Symbole lassen darauf schließen, dass sich die Schatuelle im Besitz des Trierer Kurfürsten und Erzbischofs Johann Philipp von Walderdorff (1701 - 1769) befand. Dieser besaß weitere Schatullen sowie eine Reihe repräsentativer Möbel aus der Werkstatt der Familie Roentgen, die zur prunkvollen Ausstattung seiner Residenzen und Schlösser in Trier, Wittlich, Engers und Koblenz beitrugen. Das Kleinmöbel besitzt versteckte Schließmechanismen, die bei vielen der erhaltenen Roentgen-Schatuellen ab 1750 nachweisbar sind. So ist der kleine Schub an der rechten Sockelseite durch eine rechtsseitige Taste, die sich unter dem Deckel befindet, zu öffnen. Das Türchen, das das gravierte Schlüsselschild schließt, wird durch einen kleinen Knopf an der Unterseite des Möbel geöffnet.

Anmerkung:
Eine vergleichbare Schatulle befindet sich im Koblenzer Mittelrhein-Museum, Inventarnummer Kg6014.

Literatur:
Vgl. Dietrich Fabian, Abraham und David Roentgen, 1966, S. 246-254. (981402) (12)


Rare small Roentgen casket

Height: 17 cm.
Width: 24 cm.
Depth: 15.5 cm.
Neuwied, 1750 -1755.

The symbols on the casket indicate that it belonged to the estate of the Archbishop-Elector of Trier Johann Philipp von Walderdorff (1701 -1769). He owned further caskets as well as a series of representative furniture from the workshop of the Roentgen family, which added to the luxuriant furnishings of his stately homes and palaces in Trier, Wittlich, Engers and Koblenz. The small piece of furniture features hidden locking mechanisms, which can be traced in many surviving Roentgen caskets from 1750 onwards. A small drawer on the right-hand base can be opened by pressing a key under the lid on the right. The little door, which closes the engraved key shield can be opened pressing a small button underneath the casket.

Notes:
A similar small casket is held at the Mittelrhein Museum Koblenz, inventory number Kg6014.

Literature:
Compare Dietrich Fabian, Abraham und David Roentgen, 1966, pp. 246.

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