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Judith Leyster,
1600/10 Harlem – 1660, zug.

Öl auf Leinwand.
77,5 x 64 cm.

Der Knabe stark in Unteransicht wiedergegeben, offensichtlich erhöht sitzend, vor dunklem Hintergrund, der einen halbrunden, braunen Bogen um den Kopf zieht. Der Knabe schräg nach links sitzend, lachend wiedergeben, im linken Arm hält er eine schwarz-weiße Katze, mit der rechten Hand hält er ein Brotstück nach unten.
Bei dem Gemälde mag es sich möglicherweise um eine Replik oder Wiederholung nach dem Gemälde der Judith Leyster handeln, das sich in Privatbesitz befindet und in der Literatur bekannt ist. Dort jedoch als "Zwei Kinder mit Katze" bezeichnet, neben dem Knaben links noch ein Mädchen dargestellt. Das in der Literatur bekannte Gemälde unterscheidet sich von dem vorliegenden dadurch, dass der Knabe hellblaue Bänder an seinem Wams trägt, während hier die Bänder in Dunkelbraun wiedergegeben sind. Andererseits hat das vorliegende Bild die untere Zone mit den blauen Hosen viel weiter ins Bild gebracht, was in der bekannten Vorlage fehlt. Diese Argumente könnten das Bild tatsächlich von der Hand der Künstlerin erscheinen lassen.

Anmerkung:
Judith Leyster gilt als eine der bedeutenden Schulnachfolgerinnen von Frans Hals, was in vorliegendem Bild stilistisch auch deutlich zu erkennen ist. Jedenfalls hat sie die Frans Hals-Tradition entschieden mehr übernommen, als Jan Miense Molenaer, mit dem sie seit 1636 verehelicht war.

Literatur:
Vgl. John Nash, The age of Rembrandt and Vermeer, London, 1672.
Vgl. Whitney Chadweck, Women, art and society, London, 1997.
Vgl. Juliane Harms, Judith Leyster. Ihr Leben und ihr Werk, 1927.
Vgl. Frimar Fox Hofrichter, Judith Leyster, woman painter in Holland's golden age, Doornspejk, 1989.
Vgl. Pieter Biesbor, Frans Hals und Harlems Meister der goldenen Zeit, Hirmer Verlag, München, 2008. (9408311)

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