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Julius Friedrich Anton Schrader,
1815 – 1900

Das Mädchen leicht nach rechts mit angezogenen Knien am Boden vor einer schattigen Waldrandsituation sitzend, der Oberkörper entblößt, hell vom späten Sonnenlicht beleuchtet. Das tizianrote Kleid über die Schenkel gelegt, leuchtet im Spätlicht wirksam auf, das Gesicht nach links unten gewandt zu einem Spaniel, der einen blau-silbernen Gürtel (wohl Uniformgürtel eines Kavaliers) heranträgt. Sie kämmt ihr welliges, langes, bis auf den Boden fließendes, rot-blondes Haar, der Kamm in der rechten Hand, die linke hält über der Schulter die Haare flechtend zusammen. Rechts im Halbdunkel abgelegte Kleiderstücke sowie eine Schmuckschatulle. Am rechten Arm trägt sie eine doppelgereihte Perlenkette mit grünem, gefasstem Stein. Im Hintergrund öffnet sich die Landschaft nach oben mit Blick in den blauen Wolkenhimmel und auf eine höherstehende Villenarchitektur. Das Gemälde ganz im romantischen Sinne, in dem der Gedanke an Heines Loreley anklingt, aber ebenso der narrative Aspekt einer versteckten Mitteilung, die mit dem Gürtel gegeben scheint. Qualitätvolle Malerei des 19. Jahrhunderts, bei der die italienischen Vorbilder um Tizian sichtbar werden, wie dies auch bei den Malern wie Lenbach der Fall ist. (880611)