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Meisterlicher Augsburger Barock-Schrank mit Innungsstempel

Auf gequetschten Kugelfüßen der Aufbau in Weichholz, ganzheitlich in mittelbraunem Nuss- und Nusswurzelholz furniert. Zweitürig, hoher Schubkastensockel, der mittig und an den Ecken stark verkröpft vortritt. Das Gesims mit gewelltem Mittelband und getrepptem, geradem Gesimsabschluss, leicht überstehend, an den Ecken und mittig entsprechend verkröpft. An den Eckabschrägungen aufgelegte Pilaster über hohen, zweigeschossigen Sockeln mit fein geschnitzten Kapitellen. Entsprechende Pilaster flankieren die beiden Türen mit zentralem Pilaster als Deckleiste. Die Türen mit Basteifüllungen, die Rahmen mehrfach verkröpft, unten leicht geschwungen, oben zum Spitzbogen hingeführt, in den oberen Zwickeln aufgelegte, fein geschnitzte Reliefornamentik mit Gitterwerk, Kartuschen und Blattmotiven, den Kapitellen entsprechend etwas dunkler gebeizt. Unterhalb der Basteifelder jeweils querliegende Rocailleschnitzereien. Schönes, klassizistisches Messingbeschlagwerk, teilvergoldet, wohl später. Beschläge teils ziseliert. Schloss und Stangenschloss in Messing wohl auch später. Innwandig mit altem Marmorpapier ausgekleidet. Das Möbel insgesamt von höchster Qualität, hoher Eleganz und feinster meisterlicher Arbeit. Eine Besonderheit ist die Meisterstück-Brandsignatur im kleinen Mittelfeld über dem mittleren Kapitell, der Brandstempel zeigt die Buchstaben "GÜT". Alterssp. In nahezu unberührter Erhaltung und authentischer Patina.

Literatur:
Vgl.: Gloria Ehret, Deutsche Möbel des 18. Jahrhunderts, Regensburg, 1986, S. 144. Kreisel/ Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Spätbarock und Rokoko, München, 1970, S. 1093. (871106)

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