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Bedeutende, signierte Pariser Kommode von Leonard Boudin, 1735 - 1804

Korpusaufbau in Eiche, in hellem Palisanderholz furniert, zweitürig, mit Marmorplatte. Die Türfront leicht geschweift, mittig etwas vortretend, die abgerundeten Ecken ziehen in die S-bogig geschweiften Seiten ein, nach unten fortgeführt durch kräftig ansetzende, nach unten sich verjüngende, halbhohe Beine mit schönen, vergoldeten Sabots. Die rückwärtigen Beine ziehen in halbrunder Stabbegrenzung wandwärts hoch, Seiten- und Türflächen mit rahmendem, horizontalem und vertikalem Randfurnier belegt, die Flächen im Furnier viergeteilt und X-förmig ausgelegt. Die Platte folgt den eleganten Schweifungen des Möbels, in hellbeigem, grau gesprenkeltem Marmor mit feinem, gekehltem Randprofil über halbrunder Stabprofilabrundung. Das Beschlagwerk fein gearbeitet, gegossen, ziseliert und feuervergoldet, die Türen von vergoldeten Bronzerahmungen eingefasst, an den Ecken Rokokoblätter, an der geschweiften Zarge beschlagen in Form einer antiken Vase mit seitlichen Festons und ausschwingendem Blattwerk. An den Ecken unter der halbrund überstehenden Platte kannelierter Triglyphendekor, freischwingender Feston und Hängeblättern. Aufbau und Dekor zeigen den Transitionsstil Frankreichs um 1770 in eleganter, ästhetischer Anmutung. Die Türen innen mit Eiche gegenfurniert, Schlossabdeckung in geschnittenem Eisen.

Literatur:
Alexandre Pradère, Les ébénistes français de Louis XIV à la révolution, 1989, Register S. 434. (822541)

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