770
Joseph Mathias Götz,
1696 Bamberg - 1760 München

Höhe: 143 cm.
Laut Gutachten wohl aus der Gegend um Passau.


Die große Engelsfigur in schwebender Haltung dargestellt. Kopf nach links geneigt, der rechte Arm nach oben geführt, der linke angewinkelt mit nach vorne weisender, fein geschnitzter Hand. Das wehende Gewand vergoldet, es bekleidet einen Teil des Oberkörpers und zieht sich bis über das Knie des linken, vortretenden Beines. Die Figur dürfte der Haltung gemäß von der rechten Flanke eines großen Altars stammen. Die Figur ist massiv in Holz geschnitzt und in tadelloser Erhaltung. Die Flügel fehlen. Fassung rest. Unterarme und beide Gewandzipfel angestückt. Originalfassung freigelegt.
Gutachten:
Dem Werk ist ein Gutachten von Prof. Dr. Claus Zoege von Manteuffel, Stuttgart, ehem. Generaldirektor des Württembergischen Landesmuseums, beigegeben, in dem das Werk dem genannten Bildhauer Joseph Matthias zugeschrieben wird. Im Gutachten wird die Schnitzfigur einem „Auferstehenden Christus“ in Aldersbach von 1723/ 28 in stilistische Nähe gebracht. Ferner wird sie verglichen mit den Hochaltarfiguren der Stadtpfarrkirche in Krems. Die Schlussbemerkung lautet: „Die Engelsfigur ist ein wichtiges Beispiel der in ihrer Bewegung und im entsprechenden Gewand ausdrucksvollen Sakralskulptur des bayerischen Rokoko. Sie ist den Werken der großen und bekannten Meister gleichrangig.“

Literatur:
Heinrich Decker: Barockplastik in den Alpenländern, Wien, 1943, S. 192f, 197f.
Wilhelm Pinder: Deutsche Barockplastik, Königstein und Leipzig, 1940, S. 93.
Adolf Feulner: Münchner Barockskulptur, München, 1922, Abb. S. 11, 89f. (7108812)

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