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Otto Gutfreund,
1889 Königinhof an der Elbe - 1927 Prag

Höhe: 44,5 cm.
An Vorder- und Rückseite Monogramm
„G Bronze 1911“.


Große Figur in kubistischen Formen entwickelt. Stehende Frau in gedrehter Haltung, die sich in einem Spiegel betrachtet um das am Rücken gebundene Haar zu sehen. Der rechte Arm hochgewinkelt, die Hand am Haarzopf. Die linke Hand hinter die Schulter geführt. Der Blick seitlich gerichtet. Der lange Rock glockenartig sich nach unten weitend, in kubischen kantigen Formen über einen Sockel gelegt. Rundplastisch gearbeitet. Guss in stark kupferhaltiger Bronze, braun-grau patiniert. Die Patinierung bewusst in den Modelliertiefen dunkel, in erhabenen Teilen kupferbraun leuchtend.
Anmerkung:
Kubistisch/expressionistische Kunstauffassung in der typischen Art des Bildhauers, der zu den wenigen deutsch-tschechischen Künstlern jüdischer Herkunft gehört, deren Werk über die Grenzen hinaus von internationalem Rang ist. Der Künstler erhielt ersten Unterricht in der Fachschule für Keramik in Bechyne, später an der Kunstgewerbeschule in Prag. Die wesentlichsten Einflüsse erhielt er im Atelier des bekannten Bildhauers Bourdelle in Paris, wo er bis 1910 arbeitete. Neben den plastischen Arbeiten von Picasso und Archipenko zählt der Künstler mittlerweile zu den führenden Bildhauern des Kubismus. 1913 war er bereits beim „Ersten deutschen Herbstsalon“ in der Sturm-Galerie von Hervarth Walden in Berlin vertreten sowie im Kunstsalon Goltz in München. Nach 1920 wieder in Prag, war er Mitglied des Künstlerverbandes „SVU Manes“. 1926 Professur für Bauplastik in Prag. Am 2.6.1927 ertrank Otto Gutfreund in der Moldau.
(710891)

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