172
Giacomo del Po,
1652 - 1726

Öl auf Leinwand.
120 x 110 cm.
Mit schmalem Holzleistenrahmen.

Äußerst seltene, ikonografische Darstellung einer Bacchus-Szenerie, in deren Zentrum ein nur leicht bekleidetes Mädchen liegt, deren Füße von zwei Armorknäblein durch ein Blütenband gefesselt werden. Sie blickt weintrunken nach oben, ihr linker Arm ebenfalls in müder Geste nach oben gehalten. Ihr Blick gilt dem Weingott Bacchus, der auf einem Sockel darüber ebenfalls weintrunken liegt und von einer Magd gestützt wird. Links im Bild Musikantenszenerie mit zwei Sartyrn mit Panflöten sowie zwei Mänaden mit Schalmei und Tamburin. Zu Füßen des auf einem blauen Tuch liegenden Mädchens große, getriebene Weingefäße, Weinschalen sowie Früchte und Blumen. Rechts im Bild im
Schatten stehend, antikes Relief mit Dreiecksgiebel sowie antiker Säule. Im übrigen abgedunkelter Landschaftshintergrund mit Bäumen.








Anmerkung I:
Die Szene ist zu deuten als die Fesselung der Venus durch den Einfluss des Weines, das heißt die Entmachtung der Liebe durch die Trunkenheit. Die rechts im Bild wiedergegebenen, antiken Versatzstücke sind in diesem Sinne als Memento-mori-Thema zu verstehen. Das Gemälde ist in seinem Deutungssinn aber auch aufgrund der qualitätsvollen Malweise von beachtlicher Bedeutung.

Anmerkung II:
Dem Gemälde liegt ein Gutachten von Giancarlo Sestieri aus dem Jahr 2008 bei. (710556)

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