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Bedeutendes Möbel-Ensemble aus dem Besitz der “Sisi“, Kaiserin von Österreich.

Zur Geschichte und Provenienz:
Kaiserin Elisabeth von Österreich, “Sisi“, suchte nach Jahren des Unglücks Ruhe und Abstand zu ihrem formellen Leben. Sie kam bei Ihren Reisen 1861 nach Korfu. Aus der Bewunderung für die Schönheit der Insel wurde bald eine tiefe Liebe zu Korfu, die sie für den Rest Ihres Lebens prägen sollte. Sie mußte wegen Ihrer Verpflichtungen Korfu wieder verlassen und besuchte die Insel im Jahre 1877 erneut. Sie plante und verwirklichte mit Hilfe des Architekten Raffaele Carito aus Neapel einen klassizistischen Bau im pompeianischen Stil. Die Kaiserin war eine Verehrerin der antiken Gottheiten und Helden Homers. Sie wollte auf Korfu umgeben sein von Darstellungen der griechischen Mythologie. Aus diesem Grund wählte sie als Namen für ihr neues “Schloß“ den Namen von Achilles und nannte das Palais “Achilleion“.

Das Gebäude wurde im Jahre 1891 fertiggestellt, so wie das hier vorliegende Mobiliar im Jahr 1891 in Neapel, dem Wirkungskreis des Architekten des Palais, hergestellt wurde. Dies belegt eine auf der Unterseite des Tisches angebrachte Plakette mit der Inschrift: “A.Caponetti, 1891, Napoli“. Als Wappen für das Palais wurde der Delphin gewählt. Auch die vorliegenden Möbel sind mit Delphinen dekoriert. Die weitere Innenausstattung des Palais übernahm die Kaiserin persönlich. Sie bewohnte “Achilleion“ von 1891 bis 1898. Nach dem Tod der Kaiserin “Sisi“ stand das Palais einige Jahre leer. Es stand zum Verkauf. 1907 erwarb es Kaiser Wilhelm II. Nach dem 1. Weltkrieg erwarb die Familie Deplaz aus Regensburg, wohnhaft am Domplatz, das Ensemble.

Das Historische Museum in Wien: Das Historische Museum in Wien, Frau Magister Michaela Lindinger, beschäftigte sich seit langem mit Recherchen in diesem historischen Zusammenhang. Der ehemals “Kaiserliche Besitz“ hat sich voll bestätigen lassen. Entsprechend der Plakette auf der Unterseite des Tisches hat Kaiserin Elisabeth die Einrichtungsgegestände für “Achilleion“ von der neapolitanischen Möbel-Manufaktur “Caponetti“ bezogen. In einem ausführlichen Gutachten von Dr. Alexander Rauch aus dem Jahr 2004 wird erwähnt, daß das Historische Museum in Wien zu erkennen gab, an einer Dauerleihgabe der Möbel interessiert sein. Es bestehe auch in Wien kein Zweifel an der Zugehörigkeit der Möbel zum Inventar der Palais-Ausstattung.

Objekt-Beschreibung:
Tisch: Höhe 80 cm,
Durchmesser: 120 cm.
Tabouret: Sitzhöhe: 80 cm.
Stühle: Höhe 95 cm.

Der Tisch: Auf dreiseitig gebogtem Fuss mit Blattfries und aufgelegter Blattdekoration mit Blüte aus Bronze drei Beine, die die Tischplatte tragen. Die Beine bestehen aus Engeln mit Muschelschale in den Händen auf Löwentatze stehend, diese wiederum auf seltenen Schildkröten. Die Zarge der Platte ringsum dekoriert mit Delphinmotiven, entsprechend dem Wappentier der Villa Achilleion. Ringsum weiterhin in Rundmedaillons Portraits nach der Antike unter Glas. Die Platte dekoriert mit einem Mann auf Stuhl sitzend, in seiner rechten Hand ein Gefäss in Enkaustik-Malerei, darüber eine Glasplatte. Das gesamte Möbel ebonisiert und die tragenden Elemente bronziert. Unter der Tischplatte ein Herstellerschild in Form einer Metallplakette mit der Beschriftung: A. Caponetti, Napoli, 1891. Weiterhin befindet sich auf der Unterseite ein schwer lesbarer Aufkleber.

Zwei Stühle: Die Beine der Stühle entsprechend den tragenden Elementen des Tisches: Engel, eine Muschel tragend, nach unten hin in eine Löwentatze auslaufend. Die Zarge ähnlich dekoriert wie die Tischzarge mit Rundmedaillons, darin die Köpfe verschiedener Tiere: Widder, Ziegenböcke, Pferde, Federvieh und anderes. Auch hier als Dekorelemente die Delphine, dem Wappentier der Villa Achilleion. Die gerade Rückenlehne mit einem Abschluss von drei Rundmedaillons. Diese wiederum dekoriert mit Portraits nach der Antike.

Zwei Tabourets: Die Tabourets wiederum identisch zu den tragenden Elementen des Tisches und den Vorderbeinen der Stühle. Die Zarge identisch zu den Stühlen, dekoriert mit Rundmedaillons, darin Tierdekore sowie Portraits. Dazwischen wiederum die Delphinelemente. (581281)

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