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Silberner Bisam-Apfel (Pomander)

Kugelförmiges Dosengerät auf halbkugeligem Sockel mit kleinen Zierkugeln zwischen C-bogigem gravierten Dekor am Sockel. Die Kugel sechsfach vertikal geteilt mit gravierter, symmetrischer Hochbarock Dekoration mit Hängeöse an Kalottenförmigen oberen Abschluss, der mit Schraube drehbar hochgeschraubt werden kann. Daraufhin öffnet sich die Kugel zu sechs Segmenten an Schanieren. Die Segmente in Form von Apfelscheiben, seitlich mit Früchten und Blättern graviert. An der Oberseite jeweils mit einem schmalen Schiebedeckel versehen. Die Schiebedeckel durchnumeriert mit gravierten Richgewürzbezeichnungen: “Ein Scanneell, zwei Muskat, drei Rosmarien, vier Schlag, fünf Nägelken, sechs Rosen“. Die sechskantige Mittelsäule ebenfalls mit symmetrischem Blatt- und Blütendekor graviert. Am Sockelboden, der Riechkapsel im Rund gravierte Darstellung von zwei ineinander greifenden Händen mit zwei Flammenherzen. Die Hände jeweils mit einem weiblichen und einem männlichen Kleiderarm. Zwischen den Händen Schreibfeder und Myrtenzweig mit Bandschleife als Symbol eines Verlöbnisses. Die Tradition des “Bisam-Apfels“ aus der jüdischen Religionstradition der Besomim-Büchse herkommend fand im christlichen Bereich insbesondere im Hochmittelalter eine reiche Blüte. Zahlreiche Beispiele in Museen des Kunsthandwerks, wie etwa im Bayerischen Nationalmuseum München.

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