1878
Satz von drei außergewöhnlich seltenen und ebenso schönen hohen Lehnstühlen des 18. Jhdts.

Im Nussbaum-Massiv gearbeitet und geschnitzt, mit Sitzeinlagen und Rückenlehneinsätzen in geprägtem und punziertem Leder. Die Vorderbeine jeweils leicht S-bogig geschweift, die Rückbeine in leichtem Schwung nach hinten geführt, und im Unterteil mit S-bogig geformten Stollen besetzt. H-förmige Stegverbindung der Beine durch schlanke, gewölbte, mehrfach geschweifte Stege. Die gerade hochgezogenen Rückenlehnen gekrönt durch ein reiches, rundbogig sich entwickelndes, barockes Schnitzwerk mit jeweils kleinen gesprengten Volutengiebeln, dazwischen Rokoko-Muschel, seitlich Frührocailleschnitzerei, die in Blüten ausläuft. Die Zargen an der Vorderfront ebenfalls mit einer Muschel beschnitzt und seitlich mit geschweiften Weiterführungen profiliert. An den Knien angeschnitzte Akanthusblätter. Die Ledereinsätze mit originalen Rundkopf-Bronzenägeln in Reihe eingefasst, sind reich beschnitten und punziert, in den Rückenlehnen eine Mittelvase mit hochsteigenden Blumen, seitlich je zwei stehende Putten, die über ihren Köpfen Paradiesvögel halten. Oberer Abschluss im Lederhalbrund eine Rokokomuschel. Die Sitze in gleicher Weise geschnitten und punziert, mit je einer Mittelrosette umgeben von Akanthusranken. Die ledernen Sitzeinsätze herausnehmbar mit originalen Sitzrahmen und originaler Pergament-Unterfütterung. Die Stühle sind in absolut originaler Erhaltung, der Politurlack, Leder- und Stitzrahmen uneingeschränkt in originalem Zustand. Die wenigen kleinen Fehlstellen oder Wurmlöcher altersbedingt.
H.: 134 cm. Vordere Sitzbreite: 52 cm. T.: 45 cm. Genua, 1. Hälfte 18. Jhdt. (470077)

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