1569
Seltene Barockkommode mit pultförmigem, separatem Schubaufsatz

Die Kommode dreischübig, in Weichholz mit mittelbraunem Nußbaumfurnier und dunkleren, durch elegante Intarsien dekorierten Feldern. Die Seiten gerade, dreischübige Front, mittig in weitem Segmentbogen konkav eingezogen nach vertikaler Gratung seitlich in kräftiger Schweifung konvex vortretend und nach hinten zurückziehend. Drei in der Front sichtbare dunkel gebeizte, gequetschte Kugelfüße über gerundetem Sockelprofil, das, wie die Deckplatte den Schweifungen der Front folgt. In die Deckplatte eingesetzter origineller kurzer Aufsatz in Form eines schmalen Pyramidenstumpfes, mit hohlkehlig einziehenden Seitenwänden, die Front mit einer Schublade besetzt. Sämtliche Schübe und die Deckplatte mit Felder bildenden dunkeln Bandeinlagen, flankiert von hellen Fadeneinlagen in den breiten Mittelfeldern der Schübe, Frührokokodekor mit sich überschneidenden hellen und dunklen Bändern, die im Rechteckfeld ein helleres Queroval bilden, seitlich mit angesetzten blütenartigen Muschelformen. Das Grundprinzip der jeweils dunkleren Außen-und helleren Innenbandrahmungen wird in allen Feldern fortgesetzt. Das Motiv der mittleren Schubfelder in der Abdeckplatte in vergrößerter Form wiederholt. Äußerst schönes und ebenso seltenes original erhaltenes Beschlagwerk in vergoldeter Bronze mit großen seitlichen Tragehenkeln. Die Schlüsselschilder in Frührokokoform gesägt, ziseliert, mit quer eingeführter Schlüsselöffnung. Die seitlichen geschweiften Henkelzüge in gegossener Bronze an blattartigen getriebenen und ziselierten Grundschildern mit Resten der ehemaligen Vergoldung. Am Schub des Aufsatzes seitlich kleine hängende Zugquasten in Bronze. die originalen tief herabgeführten Eisenschlösser erhalten, Schlüssel vorhanden.
H.: 96 cm. B.: 120 cm. T.: 70 cm. Mitteldeutsch 1. Drittel 18. Jhdt. (4912612)

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