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Bedeutende, museale Silberfigur einer Heiligen mit kleinem Reliquienschrein

Standfigur in künstlerisch hochwertiger Silber-Treibarbeit. Die Körperhaltung im sogenannten „Weichen Stil“ der „Schönen Madonnen“. Das hochgegürtete Kleid fällt bis zum Boden, an dem ein Fuß spitz vortritt. Der Boden leicht Kalotten förmig gewölbt, im Schlangenhautdekor punziert. Bodenrand achtseitig geschnitten, mit kleinen Lochungen der ehemaligen Befestigung.
Das Kleid weist gebogte Parallelfalten auf, unterhalb der Ärmel leicht spitzbogige Schüsselfalten. Der Mantel oberhalb der Brust durch geknotete Verschnürung an Rosetten zusammengehalten, weist über den gesamten Saum eine breite Bordüre auf. Darin gotische Inschriften in Majuskeln. Das Haupt bekrönt mit einem geflochtenen Reif mit zentraler Kreuzrosette. Darunter das Lockenhaar, das das Gesicht rahmt und am Rücken in Fülle bis zur halben Höhe der Figur breit herabfällt. Die linke Hand hält ein offenes Buch, die rechte einen kleinen verglasten Reliquienschrein. Der verschlossene Deckel dachförmig, mit bekrönenden Blättern.
Die ehemalige Identifikation als „Maria Aegyptiaca“ erklärt sich durch die fülligen Haare. Sie lebte im 4. Jahrhundert, wird zunächst als Sünderin, dann aber als reuige Büßerin in der Einsiedelei jenseits des Jordans überliefert. Ihre angeblichen Reliquien gelangten nach Rom, Neapel und Antwerpen.
Der Stil dieser Silberfigur, beeinflusst von Frankreich, was der Augenschnitt verrät, lässt sich durchaus ins katholische Flandern verorten, was auch der Reliquienverehrung in Antwerpen entspricht.
Antwerpen als Hüterin der Reliquien der Heiligen war daher auch ein Zentrum der Schaffung von zahlreichen Bildwerken und Graphiken.

Anmerkung:
In dem kleinen Reliquienschrein drei Büttenpapier-Fragmente mit verblassten Aufschriften in Schriftzügen des 15. Jahrhunderts, sowie Reste alter Seide, ebenfalls altersbedingt gebräunt und brüchig, die Datierung um 1500 nochmals untermauernd. (13816825) (13)



Important, museum-quality silver figure of a Saint with small reliquary

Height: 31 cm.
Oval silver hallmark (lion to the left) on the reverse of the mantle.
Probably Antwerp (Leuven?), ca. 1500.

Notes:
In the small reliquary three fragments of laid paper with faded inscriptions in 15th century lettering, as well as remnants of old silk, also browned and brittle due to age, further supporting the dating around 1500.

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