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Vincenzo Chilone,
1758 Venedig – 1839

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in Kopie.

Das Bild liefert einen weiten Blick über den breiten Ausläufer des Canal Grande, hin zu der entfernt liegenden Insel mit der Kirche San Giorgio Maggiore, dem Campanile und den rahmenden Gebäudegruppen. In hellem Licht zeigt sich dort die Fassade des von Palladio ab 1565 erbauten Kirche mit der dahinter aufsteigenden Kuppel. Weiter links ragt der im 18. Jahrhundert hochgezogene Campanile auf, der bewusst mit dem des Markusplatzes korrespondiert.
Die sich weit bis zum Horizont hinziehende Wasserfläche liegt ruhig unter hohem, leicht bewölktem Wolkenhimmel. Feuchte Meeresluft ist hier gleichsam zu spüren. Hell aufleuchtende Farbaspekte betonen gleichermaßen das Obergeschoß des Campanile wie die Segel am fernen Horizont. Dem gegenüber hat Chilone im Vordergrund links das Heck eines Seglers mit Fischern nahe an den Betrachter gebracht. Die weite Wasserfläche dazwischen wird durch mehrere Gondeln belebt.
Die genannten Qualitäten des Gemäldes entsprechen dem Werk Chilones, der aus ärmlicher Familie in die Schule des Francesco Battaglioni kam. Von der gehobenen Gesellschaft gewürdigt, wurde er Mitglied der Accademia di Belle Arti in Venedig und gefördert durch Domanico Dragonetti, der als erfolgreicher Musiker auch Werke für seine Sammlung erwarb. Dennoch verstarb er 81-jährig in Armut, wie so viele seiner Malerkollegen. A.R.

Anmerkung:
Chilone zählt in der venezianischen Vedutenmalerei zu den Nachfolgern Canalettos (1697-1768). Aus ärmlichen Verhältnissen hat er sich zwölfjährig mit der Herstellung von Seidenstrümpfen seinen Unterhalt verdient, bevor er in die Werkstatt des Francesco Battaglioli (1725-1796) kam, bei dem er sich die Kenntnisse der Vedutenmalerei aneignen konnte. 1824 wurde er in die Accademia di Belle Arti di Venezia aufgenommen. Obwohl vom Adel gefördert, verstarb Chilone verarmt. Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen, wie im Museo d’Arte Moderna in Venedig, Inventarnummer 44 oder in der Collectione Treves Bonfili, Venedig.

Literatur:
Rodolfo Pallucchini, La pittura veneziana del Settecento, Venzia-Roma 1960, Abb. 607.
Lina Urban Padoan, Vincenzo Chilone. L’autobiografia, documenti, notizie, in: Pittura veneziana dal Quattrocento al Settecento, Studi di storia dell’arte in onore di Egidio Martini, Arsenale 1999, S. 295-99. (1360935) (3) (11)



Vincenzo Chilone,
1758 Venice – 1839

VENICE – VIEW OF THE ISLAND SAN GIORGIO MAGGIORE

Oil on canvas.
31.5 x 40 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi, Gorizia, in copy.

Literature:
Rodolfo Pallucchini, La pittura veneziana del Settecento, Venice-Rome 1960, ill. 607.

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