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Francesco Guardi,
1712 Venedig – 1793 ebenda, zug.

Beigegeben eine Expertise von Bozena Anna Kowalczyk, Venedig, 5. Okt. 2020, in Kopie.

Im Halbbildnis, mit verschränkten Händen und Blick gegen den Himmel gerichtet. Die Rechte hält einen Lilienstängel, Attribut des Heiligen Josephs. Auch die Farben von Kleid und Mantel, in Rot und Grün, sind als Attribut zu verstehen. Der Farbauftrag verrät einen borstigen Pinselstrich, jene \"pittura di tocco\", was zahlreichen Werken Guardis entspricht. Der Hintergrund bewusst ohne weitere Darstellung gewählt, lässt die Figur betonen.
Auch in der beiliegenden Expertise wird der stilistische Zusammenhang mit Giovanni Battista Piazzetta und dessen Einfluss auf die venezianische Malerei der Zeit erwähnt. Ferner werden Verweise auf vergleichbare Werke Guardis aufgeführt.

Francesco Guardi war der jüngere Sohn des Domenico Guardi (1678-1716) aus dem Trentino, und der Maria Claudia Pichler aus Neumarkt. Er war Bruder des älteren Gianantonio Guardi. Deren Schwester ehelichte den Maler Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770). Nach seiner Geburt zog die Familie nach Venedig, wo auch seine Brüder wirkten. Bis 1760, dem Todesjahr seines Bruders Antonio wirkte er in der Familienwerkstatt. Zunächst schuf er Altarbilder. Doch als Schüler von Canaletto verlegte er sich auf die Vedutenmalerei, nachdem Canaletto Venedig verließ. Mäzene, darunter vor allem der Doge Alvise IV Mocenigo förderten ihn durch zahlreiche Aufträge, vor allem für die Ereignisbilder anlässlich des Besuches der Stadt von Papst Pius VI, aber auch des russischen Großfürstenpaares. Werke seiner Hand befinden sich in zahlreichen internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen.


Provenienz:
Sammlung Ferruccio Mestrovich (1921-2009), Venedig.
Europäische Privatsammlung.

Literatur:
L. R. Bortolatto, Francesco Guardi, 1974, Nr. 417.
M. Merling, in Francesco Guardi 1712-1793, Ausstellungskatalog Venedig, Mailand 2012, S. 175, Nr. 57.
Vgl. F. Pedrocco, Francesco Guardi Pittore di ‚Storia‘, In: Francesco Guardi 1712 - 1793, 2012.
Vgl. A. Morassi, Guardi. Antonio e Francesco Guardi, Venedig 1973.
Cornelia Friedrichs, Francesco Guardi, Venezianische Feste und Zeremonien, Deutscher Kunstverlag, München 2006.
Francesco Guardi. Ausstellungskatalog Venedig Museo Correr 2012. A.R. (1361832) (11)

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