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Alessandro Magnasco,
1667 Genua – 1749 ebenda, Umkreis

Das betont großformatige Gemälde war bereits in seiner Entstehungszeit als herbe Kritik an den sozialen Verhältnissen gedacht. Vor den Mauern und Toren einer bereits heruntergekommenen Gebäudeanlage, bei der es sich wohl um ein Kloster handeln dürfte, hat sich eine große Menge von meist zerlumpten Armen versammelt. Darunter Gebrechliche und Krüppel, ein Alter, der sich auf einem Brett mit Rädern fortbewegen muss, aber auch Weiber mit Körben, die wohl auch im Auftrag des Klosters Eier verteilen, die im Gedränge auch zu Boden fallen.
Vor den beiden Toren stehen Geistliche in schwarzem Habit mit weißen Krägen, die den Armenspeisungstag initiiert haben und nun Brote verteilen. Im Gedränge sind Streitereien, um die Gaben zu sehen, darunter auch ein Bäcker in rotem Wams an einer großen Schmalzteig-Pfanne, während sich andere bereits um die Schmalznudeln streiten.
Die Drastik und karikaturhafte Überbetonung in den Darstellungen ist ein typisches Merkmal im Werk Magnascos. Auch die bräunliche Farbigkeit, die die gesamte Szenerie dunkel erscheinen lässt, findet sich bei Magnasco regelmäßig. Weniger häufig jedoch das Aufleuchten einzelner Buntfarben in den Kostümen oder der aufgehellte Hintergrund. Jedenfalls bietet das Gemälde genügend Stoff zur letztlichen Aufarbeitung und Meisterfindung. Der Malstil Magnascos ist hier offenkundig, wie diese Malweise auch auf Francesco Guardi eingewirkt hat.

Literatur:
Charlotte Mende, Alessandro Magnasco (1667-1749): Eine visuelle Religionsgeschichte, Bd. 7, Berlin 2022.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, In: Mario Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), Bd. 67, Rom 2006.
A.R. (1362038) (11)



Alessandro Magnasco,
1667 Genoa – 1749 ibid., circle of

THE FEEDING OF THE POOR

Oil on canvas.
109 x 149 cm.

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