1195
Amandus Faure,
1874 Hamburg – 1931 Stuttgart

In einem schlichten Innenraum auf einem einfachen Holzbett sitzend eine junge Frau mit schwarzen Haaren, in denen eine rote Blume steckt, langen Ohrringen und weit ausgeschnittenem bläulichem Trägerkleid, das wohl mit Pailetten verziert ist. Dabei hat sie ihren Kopf auf ihre linke Hand abgestützt und blickt mit ihren dunklen Augen und den wohlgeformten Augenbrauen leicht schmunzelnd aus dem Bild heraus. Hinter ihr auf dem Bett ein Mann, der ihre rechte Hand berührt und sie liebevoll anblickt. Links und rechts des Bettes jeweils zwei weitere Frauen mit dunklen Haaren und Ohrringen, die interessiert den Avancen des Mannes beiwohnen. Am rechten unteren Rand ein großer bauchiger Krug. Der zur Seite geneigte Körper und das bräunliche Gesicht der Frau durch Kerzenlicht besonders hervorgehoben. Das von dem Künstler in dunklen tiefen Farben gemalte Werk mit Lichteffekt strahlt eine Atmosphäre der Sinnlichkeit aus. Vereinzelt Retuschen.

Anmerkung:
1899 begann der Künstler eine höhere Malerausbildung an der Kunstschule Stuttgart. 1901 unter dem Direktorat von Leopold von Kalckreuth (1855-1928) wurde diese Schule zur Königlichen Akademie der bildenden Künste. Bei seinem Malstil spielten ein eigenwilliger Kolorismus und Hell-Dunkel-Kontraste eine große Rolle. Die Sujets seiner Genremalerei, in denen er das Millieu des Zirkus und des Theaters schilderte, fanden früh anklang. (1350715) (18)

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