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Vincenzo Chilone,
1758 – 1839, zug.

Von seinen ersten Werken an widmete sich Chilone der Malerei venezianischer Ansichten nach den Lehren Canalettos (1697-1768). Sein Festhalten an der Manier des Meisters, insbesondere sein großes Geschick in der Perspektive, machte es zunächst schwierig, den Korpus seines eigenen Schaffens zu rekonstruieren. Es wird berichtet, dass er viele Kinder hatte und dass er, um seine Ausgaben zu bestreiten, lange Zeit als Bühnenbildner arbeitete.
Das hier angebotene Werk ist von Canalettos Prototyp „Der Canal Grande mit Blick nach Nordosten“ vom Palazzo Balbi zur Rialto-Brücke inspiriert (insbesondere das in Constable links Nr. 212, Tafel 45 veröffentlichte Gemälde), von dem es sich im Detail und in der Anordnung und Anzahl der Boote, welche die Lagune bevölkern, sowie im persönlichen Stil der Palette mit ihren kühleren und kontrastreichen Farben unterscheidet. Viel Platz wird dem Himmel und der Bewegung der Wolken eingeräumt, auf denen der Künstler verweilt und die von einem dunklen Grau in der linken unteren Ecke nach rechts oben hin weiß werden. Die Gondeln und die Architektur werfen lange, deutliche Schatten auf die Lagune, die an einen Sommertag in den heißesten Stunden erinnern. Der Blick scheint wahrscheinlich vom Ca' Foscari aus aufgenommen worden zu sein. Ganz links im Bild ist der Palazzo Balbi zu erkennen, der sich durch seine palladianische Architektur auszeichnet, während rechts unter anderem die Paläste Contarini und Mocenigo zu sehen sind. Im Hintergrund kann man in der Ferne einen Teil der Rialto-Brücke erkennen. In diesem Werk zeigt sich die außerordentliche Meisterschaft des Malers in der geschickten Verwendung der Perspektive. Die Boote im Vordergrund verleihen der Szene Dynamik, da sie in verschiedenen Richtungen im Raum angeordnet sind, während sie in Richtung der Rialto-Brücke alle horizontal ausgerichtet sind, fast so, als ob sie dem Betrachter eine ruhige Atempause verschaffen sollen.
Ungewöhnlich ist das Spiel der Schatten auf den Booten: Sie sind ziemlich scharf und kontrastieren mit dem hellen Wasser, was vielleicht auf die Tageszeit zurückzuführen ist, zu der das Motiv aufgenommen wurde. Der Himmel wird unten von blauen Wolken durchzogen, während sie oben leichte weiße Formen zeichnen. (1291402) (13)


Vincenzo Chilone,
1758 – 1839, attributed
THE GRAND CANAL WITH VIEW TO THE NORTH EAST FROM THE PALAZZO BALBI TO THE RIALTO BRIDGE Oil on canvas.
46 x 74 cm.

Chilone specialized in the painting of Venetian vedutas from his early works after the style of Canaletto (1697-1768).
The work offered here is inspired by Canaletto’s prototype „The Canal Grande with a view to the northeast“ from the Palazzo Balbi to the Rialto Bridge (in particular the painting published in Constable Links no. 212, plate 45), from which it differs in detail and in its arrangement and number of boats populating the lagoon, as well as the personal style of the colour palette with its cooler and more contrasting shades. The play of shadows on the boats is unusual: they are quite sharp and contrast with the bright water, which may be due to the time of day when the subject was created. The sky is criss-crossed with blue clouds below while they draw light white shapes further up.

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