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Cornelis de Vos,
1585 Hulst - 1651 Antwerpen, zug.

Die Dame präsentiert sich vor uns im Halbbildnis nach links, vor braungrauem, dunklem Hintergrund. Das Gesicht in hoher malerischer und psychologisch fein beobachteter Weise erfasst. Dabei blickt sie dem Betrachter aufmerksam entgegen, Blick und Mundwinkel verraten milde Zuneigung. Im Gegensatz zur Weichheit des Gesichts sind die Halskrause sowie die kurze Haube extrem scharf und kontrastreich wiedergegeben. Entsprechend kontrastieren auch die Spitzenärmel zu den farblich weich modellierten Händen, mit Goldringen und einer Goldkette, deren Fortsetzung entlang ihres linken Ärmels zu sehen ist. Der schwarze Mantel und das auberginefarbene Samtkleid nehmen sich farblich zurück vor den leuchtend hellen Bekleidungspartien, die eine Verbindung durch die silberne Knopfreihe erfahren.

Insgesamt sprechen alle Beobachtungen für die hohe Meisterschaft des genannten Malers. Mit dem Gemälde lassen sich etliche seiner weiteren Damenbildnisse gleicher Qualität in öffentlichen Sammlungen vergleichen. De Vos gilt als einer der führenden Porträtisten in Antwerpen, arbeitete auch mit Rubens zusammen, und war Lehrer von Malern wie Jan Cossiers (1600-1671) oder Simon de Vos (1603-1676). Das Gemälde dürfte wohl in die frühere Schaffenszeit des Malers einzuordnen sein. Zuweisung an den Künstler bereits seit 1914. Mit bedeutender Provenienz. A.R.

Anmerkung:
Das Gemälde entstammt der berühmten Sammlung des Rechtsberaters in St. Petersburg, Paul Delaroff (1852-1913). Delaroff war Sohn eines Generals der russischen Armee, wurde Jurist und später Berater des Ministeriums. Als „Excellenz“ trug er den Titel eines Geheimrats des Zaren. Interesse und Studium der Malerei machten ihn zum Sammler und Amateurhändler. Von Graf Valentin Souboff wurde er als Dozent ans Institut für Kunstgeschichte in St. Petersburg berufen. Sein Sammlerinteresse galt besonders der niederländischen Malerei. Werke seiner Sammlung gelangten nach der Nachlassversteigerung 1914 u.a. in bedeutende Museen, wie in Den Haag, Leiden, Berlin usw.

Provenienz:
Am 2. Mai 1914 wurde die Sammlung des Paul Delaroff (1852-1913) bei Drouot in Paris versteigert, mit umfangreichem Katalog und Betitelung: „LA TRES IMPORTANTE COLLECTION de Son Excellence feu Paul DELAROFF – Conseiller privè de Sa Majesté L’mperateur de Russe“.
Das vorliegende Bild ist im Katalog S. 78 unter der Lotnummer 278 aufgeführt und beschrieben: „La femme aux mains croisées“, mit den auch hier entsprechenden Maßen 62 x 47,5 cm.
Auktion Bruun Rasmussen, Kopenhagen 6. Oktober 1998, Lot Nr. 00048, als Cornelis de Vos. (1261423) (11)


Cornelis de Vos,
1585 Hulst - 1651 Antwerp, attributed
PORTRAIT OF A LADY WITH CLASPED HANDS, RUFF COLLAR AND GOLD JEWELLERY
Oil on oak panel.
63 x 47.5 cm.
Lacquer seal of „COLLECTION (1914) PAUL DELAROFF“ on the back as well as paper labels and an extract from a 1914 auction in Paris (see above). The panel with brand stamp.

Provenance:
The collection of Paul Delaroff (1852-1913) was auctioned on 2 May 1914 at Drouot in Paris with comprehensive catalogue and inscription: “LA TRES IMPORTANTE COLLECTION de Son Excellence feu Paul DELAROFF – Conseiller privé de Sa Majesté L’Imperateur de Russe”.
The painting on offer for sale in this lot is listed in the catalogue on p. 78 with lot 278 and described as: “La femme aux mains croisées”, with respective dimensions 62 x 47.5 cm.
Auction Bruun Rasmussen, Copenhagen, 6 October 1998, lot 00048, as Cornelis de Vos.

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