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Pier Francesco Cittadini,
1616 Mailand – 1681 Bologna

Anbei in Kopie eine Expertise von Alessandro Delpriori, Florenz, o. J. 

Dem Gesamtwerk des Malers entsprechend ist auch bei diesem Gemälde großer Wert auf eine üppige, wertvolle Kostümbehandlung gelegt worden. Die junge Dame im Halbbildnis trägt ein hochgeschlossenes, reich besticktes, mit feinen Kordeln und Agraffen dekoriertes Kleid, darüber eine goldene, filigran gearbeitete Halskette mit großer Edelsteinbrosche mit hängender Barockperle. Eine weitere Perlen-Halskette darüber und große, zur Goldkette passend gearbeitete Ohrgehänge mit auffallend großen ovalen Perlen. Gemäß der damaligen Bildersprache wurde auffallender Perlenschmuck als Zeichen jugendlicher Unberührtheit gesehen. Das ausgesprochen anmutige, wie kluge Gesicht, mit großen schwarzen Augen, wirkungsvoll ins Licht gesetzt, mit seitlich krausen braunen Haaren, die zum schwarzen Hintergrund überleiten. Entgegen des gedämpft-farbigen Kleides leuchten die roten Haarschleifen heraus, korrespondierend zu den betont roten Lippen.
Als Schüler von Danele Crespi (1598-1630), im Studium zusammen mit Guido Reni (1575-1642), dessen Malweise allerdings eine ganz andere Stilrichtung annahm, kennen wir von seiner Hand auch Fresken im Palazzo Ducale in Sassuolo.
Doch hat sich der Maler in seinem Werk zum großen Teil auf das höfische Porträt konzentriert, was ihn wohl zum gesuchten Spezialisten auf diesem Gebiet machte, wobei nicht wenige dieser Bilder junge höfische Damen zeigen. Kleinere Retuschen. 

Literatur:
Domenico Sedini, Pier Francesco Cittadini, online catalogue Artgate by Fondazione Cariplo, 2010. (12313411) (11)


Pier Francesco Cittadini,
1616 Milan – 1681 Bologna
PORTRAIT OF A YOUNG ARISTOCRATIC LADY Oil on canvas. Relined.
51 x 44 cm.

Enclosed the copy of an expert’s report by Alessandro Delpriori, Florence, n. y.

As is typical for this artist‘s oeuvre here too great emphasis has been put on lavish, precious treatment of the costume. The young lady is shown in half-length portrait with high-necked, richly embroidered dress adorned with fine strings and clasps.
As a student of Daniele Crespi (1598-1630), studying alongside Guido Reni (1575-1642), whose style took an entirely different direction, we know that Cittadini executed frescoes at the Palazzo Ducale in Sassuolo. However, he mainly focused on court portraits, surely making him a sought-after specialist in this genre and quite a few of his portraits depict young ladies at court. Minor retouching. 

Literature:
Domenico Sedini, Pier Francesco Cittadini, online catalogue Artgate by Fondazione Cariplo 2010.

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