1141
Gaspar Peeter Verbruggen d.Ä.,
1635 Antwerpen – 1681

Über einem profilierten Pfeiler mit risalitartigem Vorbau erhebt sich die plastisch anmutende, in grauem Camaieu gestaltete Scheinarchitektur einer symmetrisch aufgebauten Barock-Kartusche. Dieser ist eine Figurengruppe eingestellt, welche Maria mit dem Kinde darstellt und eventuell von Erasmus Quellinus (1607 – 1678) stammt.
Verbruggen war bekannt für seine Trompe l’oeil-Gemälde, welche den Betrachter täuschen und ihn in verschiedene Wirklichkeitsebenen eintauchen lassen sollten. Nicht nur, dass eine Steinkartusche quasi aus dem nichts auftaucht und sich vom dunklen Grund abzeichnet. Auch die Blüten, welche die Kartusche umspielen und manchmal dem Betrachter entgegenstreben, leiten den Blick wirkungsvoll in die Tiefe, tragen zum dreidimensionalen Eindruck bei und stehen in ihrer Asymmetrie und Lebendigkeit in Kontrast zur steinernen, gleichmäßig herausgearbeiteten Kartusche. Besonders bei den Blumen wird die Meisterschaft Verbruggens deutlich, der es versteht, dem Betrachter durch Naturnähe, komplizierte optische Verkürzungen und verschachtelte Kompositionen Realität vorzugaukeln.

Ausstellungen:
Lust der Täuschung, Kunsthalle München, September 2018 – Januar 2019, siehe Fotografie des Ausstellungsraumes.
Provenienz:
Münchener Privatbesitz. (1180376) (13)


Gaspar Peeter Verbruggen the Elder,
1635 Antwerp – 1681
From 1677 master at the Antwerp painter’s guild. Active in Antwerp between 1706 – 1723 and in The Hague.

CARTOUCHE WITH VIRGIN AND CHILD IN FLORAL WREATH

Oil on canvas. Relined.
109 x 91 cm.
Signed “GAS.P.VERBRVGGEN” at centre below.
In black moulded wooden frame.

Exhibitions:
Lust der Täuschung, Kunsthalle Munich, September 2018 – January 2019, see photograph of the exhibition space.

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