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Fra' Bartolomeo della Porta,
1472 Florenz – 1517, zug.

Das Gemälde zeigt die Jungfrau Maria vor einer sanften Hügellandschaft, während sie unter Tränen betet, als stünde sie vor dem Leichnam Christi. Wegen seiner Ausdruckskraft und seinem verhaltenen, aber deutlichen Pathos erscheint dieses Werk als perfektes Beispiel eines Heiligenbildes für den privaten Gebrauch. Es ist wahrscheinlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Umfeld der florentinischen Künstlerbewegung entstanden. Stilistisch erinnert das Werk an den Kreis um Fra' Bartolomeo und fügt sich mühelos in die „Scuola di San Marco“ ein, die ihren Namen in Anlehnung an das Dominikanerkloster, in welchem der berühmte Maler lange lebte und arbeitete, erhielt. Es handelt sich hier um eine wichtige Zeitspanne innerhalb der florentinischen Kunst zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert. Die wichtigsten Künstler waren u.a. Mariotto Albertinelli, Lorenzo di Credi, Tommaso di Stefano Lunetti, Giovanni Antonio Sogliani und Fra' Paolino. Sie alle waren Anhänger Fra' Bartolomeos, während ihr geistiges Vorbild der bedeutende Prediger Girolamo Savonarola war, dessen apokalyptische Religionsvorstellung sie teilten. Im vorliegenden Gemälde lassen sich auch klar die Einflüsse zeitgenössischer niederländischer Meister, vor allem Memling, erkennen, die damals in Florenz sehr geschätzt und dort mit vielen herausragenden Werken vertreten waren.
Zu Vergleichszwecken können verschiedene Werke Fra' Bartolomeos mit ähnlichem Inhalt und Charakter zitiert werden: der Gesichtsausdruck Marias und die Bildgestaltung erinnern an den „Cristo Benedicente“ in der Galleria Borghese, doch vor allem an die „Madonna dolente“, ein nur wenig größeres Werk (vormals zu sehen in der Galerie Heinemann in München, wo sich das Gemälde heute befindet ist unbekannt, abgebildet in L'età di Savonarola. Fra' Bartolomeo e la scuola di San Marco, Ausstellungskatalog Florenz, Venedig 1996, S. 71), während die Landschaft mit den Felsen auf der rechten und den Häusern und Bäumen auf der linken Seite stark an die „Madonna col Bambino in trono“ erinnert, die heute im Museo Poldi Pezzoli in Mailand aufbewahrt wird. (1002351) (12)


Fra’ Bartolomeo della Porta,
1472 Florence – 1517, attributed

THE MOURNING MADONNA (VERGINE DOLENTE)

Oil on panel.
50 x 37 cm.

Due to its expressiveness and its guarded yet obvious pathos the painting seems a perfect example of a depiction of a votive painting for private use. Stylistically the work recalls the circle of Fra’ Bartolomeo and easily fits in with the “Scuola di San Marco” whose name is derived from the Dominican Monastery in which the famous artist lived and worked for a long time. The present painting also clearly shows influences of contemporary Dutch masters, especially Memling.

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