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Giovanni Bellini,
1430 - 1516,
Werkstatt

Die Anbetungsszene in eine hügelige Landschaft versetzt mit links hochzie-hendem Hügel und rechts Blick bis zum Horizont über einige in blauem Licht wiedergegebene Gebirgsketten hinweg. Im Vordergrund ist das Jesuskind nackt auf dem Boden liegend wiedergegeben, auf Stroh gelegt, die linke Hand des Kindes ist auf die Brust gelegt, der Blick nach oben gerichtet. Rechts kniet Maria in rotem Kleid und blauem, gelb gefüttertem Mantel, der Kopf von einem weißen, gefalteten Tuch gerahmt, das Kleid durch ein braunes Tuchband hochgegürtet. Die Hände gefaltet und vorgestreckt. Links die kniende Figur des Heiligen Josef, in ikonografisch seltener Weise mit breitem, grauem Bart wiedergegeben, breiten Schulter und eher gedrungen-kräftigem Körper. Über dem smaragdgrünen Kleid ein rotes Manteltuch in Schüsselfalten gelegt. Unter dem Mantel tritt ein Fuß mit fein gearbeiteter Ledersandale hervor. Links daneben drei nach rechts kniende Engel, deren Blick dem Jesuskind gilt. In der linken unteren Bildecke die Köpfe von Ochs und Esel übereinan-der platziert, der Esel halb verdeckt. Der Hintergrund narrativ bestückt mit einer Hirtengruppe links am Hügel mit Schafherde, wobei einer der Hirten eine Flöte spielt. Darüber bäuerliche Gehöfte unter Bäumen mit kugeligen Laubkronen entsprechend dem Stil der italienischen Frührenaissance-Malerei. Rechts ist in der Ferne eine gemauerte Bogenbrücke zu sehen, auf der Reiter nach rechts ziehen, bei denen es sich offensichtlich um die sich herannähernden Heiligen Drei Könige handelt. Dahinter am jenseitigen Flussufer die befestigte Stadt Bethlehem. Der Malstil zeigt - insbesondere bei den Hauptfiguren - den wesentlichen Einfluss der Bellini-Schule. Der Typus der frühen venezianischen Malerei zeigt sich auch im landschaftlichen Hintergrund. Dagegen muss der Maler auch florentinische Einflüsse etwa von Filippini Lippi erfahren haben, was sich in den Figuren der anbetenden Kinder links im Bild zeigt. Als originelle Beigabe im Bild am unteren Bildrand rechts ein nach links schreitender Vogel. Die ausgesprochen individuellen Gesichtszüge des Heiligen Josef lassen darauf schließen, dass es sich hier möglicherweise um ein Auftragsportrait handelt, wobei eventuell auch Maria und die links knienden Kinder mit in die Portraitabsicht einbezogen sind, wie dies in der Malerei der Zeit häufig auftritt. (880766)

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